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Immer mehr Bürger können sich regelmäßige Mahlzeiten nicht leisten

Pommes mit Wiener Schnitzel (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Immer mehr Deutsche können sich nicht jeden zweiten Tag eine Mahlzeit mit Fleisch, Geflügel oder Fisch leisten. Eine gleichwertige vegetarische Mahlzeit können sie ebenfalls nicht bezahlen, wie aus neuen Eurostat-Daten für 2022 hervorgeht, welche die Linksfraktion beim Statistischen Bundesamt erfragt hat und über die das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ berichtet.

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Abgefragt wurde die „finanzielle Unfähigkeit, sich jeden zweiten Tag eine Mahlzeit mit Fleisch, Geflügel oder Fisch (oder eine entsprechende vegetarische Mahlzeit) zu leisten“. Die Gruppe der Betroffenen ist größer geworden: Im Jahr 2021 traf das noch auf 10,5 Prozent der Deutschen zu, im vergangenen Jahr auf 11,4 Prozent. Das sind knapp zehn Millionen Menschen in Deutschland. Besonders stark betroffen sind den Daten zufolge Alleinerziehende: 19,3 Prozent – also fast jede fünfte alleinstehende Person mit Kindern – sind nicht in der Lage, sich alle zwei Tage mit Fleisch oder Fisch oder einer gleichwertigen vegetarischen Mahlzeit zu ernähren. Hier gibt es den Daten zufolge auch einen beträchtlichen Anstieg von 2021 zu 2022: von 16,7 auf 19,3 Prozent. Linksfraktionschef Dietmar Bartsch kritisierte: „Nichts hat die Bundesregierung gegen die Preisexplosionen bei Lebensmitteln getan. Der Supermarkt ist zum Hort des Abkassierens geworden. Je höher die Preise, desto höher die Nudeln-mit-Ketchup-Quote.“

Der Linken-Politiker pochte auf die Reduzierung der Mehrwertsteuer auf 0: „Wir brauchen mindestens eine zeitweise Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel, konsequente staatliche Preiskontrollen bei den Supermarktkonzernen und die Einführung einer echten Kindergrundsicherung.“

Foto: Pommes mit Wiener Schnitzel (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    31. Juli 2023 um 5.29 — Antworten

    Die Nahrungsmittel werden vermutlich eher noch teurer werden, denn Nudeln z.B. macht man vornehmlich aus Weizen – und der ist gerade sehr knapp. „Schön“ immerhin zu sehen, daß sich ein deutscher Hersteller von Landmaschinen um einen Lieferstopp nach Rußland nicht schert und Putin somit erhebliche Gewinne aus seinem kriminellen Verhalten ermöglicht. Man sollte sich so eine Firma vielleicht auch mal etwas näher ansehen?

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