GEW verlangt Ausbau der Schulsozialarbeit

Angesichts der bundesweiten Zunahme von Gewalt unter Schülern fordert die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) einen Ausbau der Schulsozialarbeit.
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„Insgesamt steigt die Zahl der Gewaltdelikte in Deutschland seit ein paar Jahren, auch im häuslichen Bereich“, sagte GEW-Vorstandsmitglied Anja Bensinger-Stolze dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Dieser allgemeine gesellschaftliche Trend spiegele sich in den Schulen wider. Dahinter könne auch die sozial schwierige Situation vieler Menschen stecken, was aber im Einzelfall geprüft werden müsse.
Die Schulen könnten dem aber nicht so stark vorbeugen wie nötig, sagte die GEW-Vorständin dem RND: „Der dramatische Lehrkräftemangel und die viel zu geringe Zahl an Schulsozialarbeiterstellen führen dazu, dass die präventive Arbeit vor Ort oft nur stark eingeschränkt zu leisten ist“, so Bensinger-Stolze. „Deshalb: Die Schulsozialarbeit muss ausgebaut werden“, forderte sie. Ein erster wichtiger Schritt in diese Richtung werde mit dem Startchancenprogramm von Bund und Ländern nun gemacht, so die Gewerkschafterin. „Das Programm allein ist jedoch nicht ausreichend, es muss erweitert und verstetigt werden.“
dts Nachrichtenagentur
Foto: Abgeschlossenes Schultor (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
3 Kommentare
Vor allem müssen Schulleitungen auch reagieren wenn Gewaltbereitschaft wahrgenommen wird. Da können noch so viele gut ausgebildete Schulsozialarbeiter nichts ausrichten.
Wo gäbe es denn die von ihnen genannten Schul-Sozialarbeiter? In einer Schule, von der ich etwas mehr weiß, gibt’s dreitausend Schüler – und einen Sozialarbeiter. Als Elternteil habe ich so einen, an einer anderen Schule, mal erlebt. Er sollte als Schlichter eines Streits helfen. Der Mann war nicht vorbereitet, verströmte aber guten Willen. Er erinnerte sehr an den stets gutwilligen Werner aus den Flodder-Filmen. Liegt zwar schon etwas zurück, an der völligen Überforderung dieser Leute ändert das nur nichts, zumal sie oft für mehrere Schulen zuständig sind. Die Lage bleibt hoffnungslos und Lehrer sehen nur all zu gern weg. Die tragen mit ihrem Verhalten dann aber zur Eskalation auf dem Schulhof unwillentlich bei.
Es gibt sie an den Schulen, leider nur nicht genug. Ausserdem wird oft nicht auf die nötige Qualifikation geachtet. Quereinsteiger aus vielen Berufen in denen das Wort „Pädagogik“oder „Sozial“ vorkommt, werden eingestellt und können dem Beruf nicht gerecht werden.