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Gerontologin: Angehörige nie wieder aus Pflegeheimen aussperren

Seniorin im Rollstuhl, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Geimpfte, genesene und getestete Angehörige sollen laut Gerontologin Adelheid Kuhlmey auch bei einer sich zuspitzenden Corona-Lage in Herbst und Winter weiter zu den etwa 800.000 Bewohnern der 14.000 Pflegeheime dürfen. „So etwas wie in der ersten Welle der Pandemie darf sie nie wiederholen“, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

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Durch die Abschottung der Heime seien neue Risiken für Bewohner entstanden. „Verwirrtheitszustände nahmen zu, Verläufe von demenziellen Erkrankungen wurden beeinflusst, Einsamkeitsgefühle traten auf“, sagte Kuhlmey. Die wissenschaftliche Leiterin des Centrums für Human- und Gesundheitswissenschaften an der Berliner Charité ist eine der Autorinnen der Studie Covid-Heim. Diese beleuchtet die Situation von Pflegeheimbewohnern und -personal in der ersten Corona-Welle.

Alle Heime seien dazu aufgerufen, ein Hygienekonzept zu erarbeiten, das auch für den Fall weiter steigender Infektionszahlen trägt, so Kuhlmey weiter. Das Heimpersonal rief Kuhlmey dazu auf, sich impfen zu lassen. Zwar gebe es bisher keine wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Höhe der Impfquoten beim Heimpersonal, eine niedrige Quote aber sei eine Gefahr für Herbst und Winter. „Ich befürworte keine Pflicht zum Impfen, aber ich würde an die Verantwortung appellieren wollen, die Pflegekräfte in den Heimen für die Bewohner und ihre Gesundheit tragen.“

Foto: Seniorin im Rollstuhl, über dts Nachrichtenagentur

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