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Flixmobility kritisiert geplanten Deutschlandtakt

Flixtrain, über dts Nachrichtenagentur

München (dts Nachrichtenagentur) – André Schwämmlein, Mitgründer und Chef von Flixmobility, bezweifelt, dass der geplante Deutschlandtakt deutlich mehr Fahrgäste zum Umstieg auf die Schiene bewegen wird. „Ich halte es für eine Illusion, ein Netz in Deutschland auf Umsteiger auszulegen, wie es im Deutschlandtakt vorgesehen ist“, sagte der Unternehmer dem „Handelsblatt“.

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Kein Mensch habe Lust umzusteigen. „Das ist doch genau das, was die Menschen davon abhält, die Bahn zu nutzen.“ Schwämmlein fordert stattdessen möglichst viele Direktverbindungen zwischen den großen Ballungsräumen – mit einem Angebot, welches zu bestimmten Tageszeiten verdichtet ist. „Kein Mensch braucht während des ganzen Tages einen 20-Minuten-Takt auf einer Fernverkehrsstrecke“, so Schwämmlein.

„Freitagnachmittag reisen viel mehr Menschen als Sonntagmorgen, das muss ein sinnvoller Deutschlandtakt berücksichtigen.“ Gleichzeitig kündigte der Flixmobility-Chef aber an, sich am Deutschland-Takt beteiligen zu wollen. „Wir sind bereit, viel zu investieren, auch um die Klimaziele zu erreichen. Und wir wollen den Deutschlandtakt mitgestalten, wir passen mit unseren Geschwindigkeiten mittlerweile auch in den Takt hinein.“

Es dürfe kein reiner DB-Takt werden. Voraussetzung seien aber ein „diskriminierungsarmer Zugang“ zum Netz sowie starke Schiedsrichter wie die Monopolkommission, die Bundesnetzagentur, das Bundeskartellamt und die EU-Kommission. „Diese starken Schiedsrichter braucht man, sonst kann man gegen einen Staatskonzern nicht bestehen.“

Foto: Flixtrain, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. Andreas Möller
    31. August 2021 um 14.16 — Antworten

    Man sollte sich auch die Bundesbahnzeiten bis zum Beginn der 90-er-Jahre zum Vorbild nehmen. Da gab es viel mehr Direktverbindungen, etwa auch sog. Hecken-D- und -Eilzüge. Soll heißen, Einstieg von Flixtrain auch in den interregionalen Fernverkehr. Gerade hierin liegt doch der Schlüssel zu einer Verkehrswende. Statt ständig neue Straßen zu bauen, sollte der Bund nach dem Vorbild der Bundesländer für den Regionalverkehr auch entsprechend Fernverkehr mit Ausschreibungsverfahren bestellen.

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