FDP für Abgabe von Cannabis über Apotheken
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Für den Fall, dass eine Ampel-Koalition den Verkauf von Cannabis-Produkten legalisiert, sollten nach Auffassung der FDP die Apotheken dafür zuständig sein. Das sagte FDP-Chef Christian Lindner dem TV-Sender „Bild“.
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Ihm gehe es darum, „dass die Menschen, die Cannabis konsumieren wollen, beispielsweise in einer Apotheke nach gesundheitlicher Aufklärung eine Menge für den eigenen Gebrauch erwerben dürfen“. Zur Einrichtung von „Coffeeshops“ nach niederländischem Vorbild sagte Lindner: „Ich bin für eine kontrollierte Abgabe und deshalb muss eine gesundheitliche Aufklärung stattfinden können.“ Ihm gehe es um „Kriminal- und Gesundheitsprävention“ und nicht um „die Legalisierung eines Rechts auf Rausch“.
Foto: Apotheke, über dts Nachrichtenagentur
1 Kommentar
Es gibt vieles, was gegen einen Verkauf in Apotheken spricht, aber vor allen Dingen sind es mindestens drei Aspekte, lieber Herr Lindner, die dagegen sprechen:
1. Was ist mit der Altersbeschränkung? In Apotheken gibt es sie nicht. Sicher, ein Verkauf würde nicht an Kinder und Jugendliche stattfinden, aber sie bekommen es früher oder später mit, was dort gekauft wird. Das halte ich für fatal.
2. Warum sind dann dort nicht auch Alkohol und Zigaretten (ausschließlich) erhältlich? Schließlich wollen wir ja solche Dinge nur mit gesundheitlicher abgeben, nicht wahr? Seien sie ehrlich: Cannabis ist bei Weitem weniger schädlich, aber darum wird ein solches „Geschiss“ gemacht? Nein, so geht es nicht.
3. Beratung ist in Apotheken nicht möglich, da ein Gespräch und das Testen der Ware nicht geht, es sei denn, sie „zwingen“ sie, dafür eigene Räumlichkeiten einzurichten. Dann sind wir aber wieder bei Fachgeschäften und Coffeeshops, die im allgemeinen mehr Ahnung davon haben, als die meisten Angestellten in Apotheken. Tests was die Qualität des Verkaufs und die Beratung betrifft können sie ja auch so machen.
Bitte überdenken Sie daher ihre Idee – um nicht Schnellschuss zu sagen – noch einmal!