Fachleute halten Kohleausstieg 2030 für unrealistisch

Der von der Ampelregierung angepeilte Kohleausstieg bis zum Jahr 2030 ist laut Fachleuten kaum zu schaffen.
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Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, sagte dem „Spiegel“, der Termin sei nur zu halten, wenn bis dahin ausreichend Gaskraftwerke gebaut würden, die später auf klimaneutrale Brennstoffe umgestellt werden. Mit Beginn der Ausschreibungen nach dem Kraftwerkssicherheitsgesetz sei jedoch frühestens Anfang 2025 zu rechnen. Die Realisierung dauere rund sechs Jahre. Weitere Ausschreibungen seien sogar erst für 2026 und 2027 geplant.
Bernd Afflerbach, Geschäftsführer beim Bauunternehmen Matthäi, blickt ebenfalls pessimistisch auf 2030: „Vorher muss der Netzausbau stehen“, damit rechne er nicht. Wolfgang Weber, Chef des Verbands der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI, zweifelt am Sinn des Ausstiegs 2030. Im europäischen Emissionshandelssystem gebe es eine gedeckelte Menge an Zertifikaten. „Damit ist das Klimaschutzthema abgeräumt.“ Es gebe „keinen Bedarf, das Ausstiegsdatum ständig politisch nachzujustieren“. Der Kohleausstieg muss dem Gesetz zufolge 2038 abgeschlossen sein. Die Ampelparteien wollen ihn laut Koalitionsvertrag „idealerweise“ auf 2030 vorziehen. Doch davon ist das Bundeswirtschaftsministerium bereits abgerückt.
dts Nachrichtenagentur
Foto: Tagebau Hambach (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
6 Kommentare
Na klar. Wenn bis vor drei Jahren Kohle – Braunkohle (!) – unverantwortlicherweise mit Steuergeldern gefördert (!) wurde, dann macht die Umstellung natürlich bis heute Probleme. Trotzdem müssen wir da natürlich schnellstens raus.
Braunkohle wurde nie mit Steuergeldern gefördert oder sonst subventioniert.
Sie irren sich.
Ich hab grad nochmal nachgesehen. Für 1,7 Milliarden ist „nie gefördert“ aber ein ganz hübsches Sümmchen, oder?
In welchem Parlleluniversum soll das denn der Fall sein?
Die Realität hier sieht so aus:
https://green-planet-energy.de/blog/energiewende/kohleausstieg/subventionen-fuer-kohlekonzerne/
Wo stehen die 1,7 Mrd. Euro im Subventionsbericht.
Das Nichtvorhandensein einer Steuer ist Subvention? Wird Wind, Wasser, Sonne, Biomasse besteuert? Alles was nicht besteuert wird, sollte demnach eine Subvention sein? Das ist krank…
Für eine Förderabgabe gibt es keine Rechtsgrundlage, wenn man alte Rechte hat.
Der Kohleausstieg wird finanziell entschädigt. D.h., die NICHTFÖRDERUNG der Braunkohle wird entschädigt, weil man die Rechte eines Unternehmens beschneidet.
Daran wird deutlich, dass die angeblichen 1,7 Mrd. € Fantasiesubventionen sind, die nie einer gezahlt hat. Da sieht man, mit welchen hanebüchenen Argumenten sich etwas aus den Fingern gesogen wird, um der Braunkohle irgendwelche Subventionen anzudichten.