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Ermittler benennen weitere Tatverdächtige des Nord-Stream-Anschlags

via dts Nachrichtenagentur

Deutsche Behörden haben offenbar alle Mitglieder des Kommandos identifiziert, das im September 2022 die Sprengstoffanschläge auf die Nord-Stream-Pipelines verübt haben soll. Wie die „Zeit“, die „Süddeutsche Zeitung“ (Donnerstagausgabe) und die ARD berichten, ist es den Ermittlern mittlerweile gelungen, insgesamt sieben Tatverdächtige zu benennen.

Gegen sechs ukrainische Staatsangehörige liegen Haftbefehle vor. Der siebte Verdächtige soll im Dezember 2024 in der Ost-Ukraine bei Kämpfen gegen die russische Armee ums Leben gekommen sein.

Die Gruppe soll im September 2022 mehrere Röhren der Pipeline Nord Stream gesprengt haben. Dem Bericht zufolge bestand das Kommando aus einem Skipper, einem Koordinator, einem Sprengstoffexperten und vier Tauchern, die mit der Segelyacht Andromeda von Rostock aus zu den Tatorten in der Ostsee gereist waren. Einer der Taucher stieß nach Erkenntnissen der Ermittler erst später zu der Gruppe. Er steht im Verdacht, vorher einen Anschlag auf eine andere russische Gasleitung geplant zu haben, der aber fehlschlug. Ein mutmaßliches Kommando-Mitglied, das auch ein ukrainischer Soldat sein soll, erhielt im vergangenen Jahr bei der Bundeswehr in Wildflecken eine militärische Ausbildung.

Die Ermittlungen erhärten zudem den Verdacht, dass die Gruppe den Anschlag womöglich mit Hilfe von ukrainischen Behörden durchführen konnte. So reisten die Verdächtigen mit ukrainischen Original-Pässen durch Polen nach Deutschland, die allerdings falsche Namen enthielten. Einer der Verdächtigen wurde im Sommer vergangenen Jahres in einem Auto des ukrainischen Militärattachés aus Polen in die Ukraine gebracht, um einer Festnahme zu entgehen. In der vergangenen Woche hatte die Bundesanwaltschaft den mutmaßlichen Koordinator der Sabotageaktion in Italien festnehmen lassen. Er soll nach Deutschland überstellt werden.

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dts Nachrichtenagentur

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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