Bundesärztekammer positioniert sich gegen Cannabis-Legalisierung

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Bundesärztekammer lehnt die von der Ampel-Koalition geplante Legalisierung von Cannabis ab. Es sei „erschreckend, dass sich ein Gesundheitsminister, der zugleich Arzt ist, für die Legalisierung einer Droge einsetzen muss“, sagte Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).
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„Der Konsum von Cannabis ist nicht harmlos. Er kann Depressionen und Psychosen auslösen sowie zu Abhängigkeiten und Entwicklungsstörungen führen – gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.“ Dringend benötigt würden deshalb laut Reinhardt effektive Präventions- und Therapieprogramme für Konsumenten. „Die Bundesregierung bagatellisiert mit der Legalisierung die gesundheitlichen Gefahren des Cannabis-Konsums und konterkariert die präventiven Bemühungen im Suchtbereich“, so der Ärztevertreter.
Die Erwartung, dass durch die Regulierung, Legalisierung und Entkriminalisierung der Schaden verringert werde, den Drogen anrichten, sei nicht belegt, sagte Reinhardt den Funke-Zeitungen. Erfahrungen aus anderen Ländern, die diesen Weg bereits gegangen sind, würden zudem darauf hindeuten, dass ein erhöhter Konsum zu mehr cannabisbedingten Notaufnahmen und einem steigenden psychiatrischen Behandlungsbedarf führt. Auch müsse man nach der Freigabe mit mehr tödlichen Verkehrsunfällen unter Cannabis-Einfluss rechnen. „Der Hinweis auf höhere Steuereinnahmen durch den legalen Cannabis-Verkauf ist in diesem Zusammenhang geradezu ein zynisches Argument“, so Reinhardt.
Foto: Ärztekammer, über dts Nachrichtenagentur
2 Kommentare
Mit der Begründung bitte den Alkoholhandel sofort unterbinden.
„Der Konsum von Cannabis ist nicht harmlos. Er kann Depressionen und Psychosen auslösen sowie zu Abhängigkeiten und Entwicklungsstörungen führen – gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.“
So? Deswegen soll deren Zugang zu dem Zeug ja auch unmöglich gemacht bzw. eingeschränkt werden. Ich weiß nicht, was man im Studium der Medizin so lernt, offenbar so wenig, daß mein Vertrauen in die Medizinerschar wieder einmal ein gutes Stück geschrumpft ist. Delphine spielen mit Kugelfischen und berauschen sich an deren Gift, Affen, Elefanten usw, berauschen sich an gärenden Früchten, indigene Völker nutzen Pilze, die Blätter des Cocastrauchs, Schamanen der nördlichen Halbkugel nutzen Fliegenpilze, Tollkirsche usw. Novalis besingt in einem ganzen Gedichtband das Opium („Hymnen an die Nacht“) Schiller, Goethe nutzten einheimische Drogen um ihre Phantasie auf Touren zu bringen (Faust, der Pudel, der eine Feuerspur erzeugt. Wie ensteht wohl so eine Phantasie), sogar der etwas tumb wirkende Alkohol beflügelte Dichter wie etwa Bukowski oder Fallada. Es gibt keine einzige Kultur, nicht einmal die der Wirbeltiere ganz allgemein (!), die ohne Rausch sein will bzw. zum Teil auskommt. Ernst Jünger und Albert Hofmann experimentierten zusammen mit LSD. Beide ziemlich kreative Köpfe.
Wer sich gegen den Gebrauch berauschender Substanzen ausspricht, kann nur ein ziemlich ungebildeter Dummkopf sein – und Sucht gibts auch in allen anderen Lebensbereichen, ob nun einer eifer-süchtig ist oder Spielsucht verfällt. Ich warte auf den Versuch, Spielkarten z.B. zu verbieten. Wer versucht, den Cannabisgebrauch zu verbieten, schickt die Konsumenten in die Hände der „Dealer“, die dann viel Schlimmeres, weil viel GIftigeres, verkaufen. Echt jetzt, das wollt ihr „Ärzte“? Gott seid ihr bildungsferne Gestalten.