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Brinkhaus warnt Kandidaten um CDU-Vorsitz vor Polarisierung

Ralph Brinkhaus, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) hat die Kandidaten für den CDU-Vorsitz davor gewarnt, im neuen Amt zu stark auf Polarisierung zu setzen. „Das Profil der CDU ist das Einende“, sagte Brinkhaus den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (Mittwochsausgaben). Wenn es „ständig um möglichst klare Kante“ gehe, komme man „zu Zuständen wie in den USA, wo sich zwei Lager so unversöhnlich gegenüberstehen.“

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Diese Art von Führung sei auch eine Stilfrage: „Mit der Faust auf den Tisch zu hauen, ist ein Instrument, das sich schnell erledigt hat“, so der CDU-Politiker weiter. Das „große Kunststück“ in einer Volkspartei sei, „alle einzubinden“. Jeder Kandidat müsse sich zudem die Frage stellen, ob er eine Option für die Zukunft sei. „Wenn wir Volkspartei der Mitte bleiben wollen, sollten wir nicht versuchen, mit den Rezepten der 90er Jahre die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen“, sagte Brinkhaus. Einen Favoriten für den Parteivorsitz nannte er ausdrücklich nicht. „Als Fraktionsvorsitzender werde ich mich nicht zu einzelnen Namen äußern“, so der CDU-Politiker weiter. Wichtig sei, dass die Verlierer des Wettbewerbs die Entscheidung des Parteitags akzeptierten. „Wer verliert, muss sich bereit erklären, den neuen Vorsitzenden loyal zu unterstützen. Und das dann auch tun“, sagte der Unionsfraktionschef. Der neue Parteivorsitzende brauche zudem auch Zeit, um in das Amt hineinzuwachsen. „Früher hat man mal 100 Tage gekriegt. Ein bisschen mehr sollte es schon sein“, so Brinkhaus. Die scheidende Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer habe diese Zeit nicht bekommen. „Sie hat nie wirklich die Chance bekommen zu zeigen, dass sie es kann“, so der CDU-Politiker weiter. Er sprach sich außerdem dafür aus, die Regierungskoalition auch mit dem neuen Parteichef fortzusetzen. „Wir sind gut beraten, die Koalition planmäßig weiterzuführen und schnell wieder über mehr zu reden als über Personal“, sagte Brinkhaus den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“. Natürlich sei es „wichtig“, wer der nächste CDU-Vorsitzende werde. „Aber die entscheidende Frage für das Land ist doch, welches Konzept wir haben, um das Land fit für 2030 oder 2040 zu machen“, so der Unionsfraktionschef.

Foto: Ralph Brinkhaus, über dts Nachrichtenagentur

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