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„Arche“-Gründer kritisiert Schweigen zu Kinderarmut im Wahlkampf

Spielendes Kind (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Der Gründer des christlichen Hilfswerks „Die Arche“, Bernd Siggelkow, sieht politisches Versagen im Kampf gegen Kinderarmut in Deutschland. „Seit 30 Jahren kämpft die Arche gegen Kinderarmut. Seither stolpern wir von einer Krise zur anderen“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe).

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„Wir sind mit der Krisenbewältigung beschäftigt und versuchen, die Löcher zu stopfen.“ Siggelkow weiter: „Menschen, die von Armut betroffen sind, sind sozusagen zum Bodensatz der Gesellschaft geworden.“

Mit Blick auf den Wahlkampf sagte er: „Es ist erschreckend, dass zum Thema Kinderarmut gerade das Schweigen der Lämmer vorherrscht, während man die Asylpolitik zum Wahlkampfthema macht und gar nicht merkt, wie das eine mit dem anderen zusammenhängt. Es kann nicht sein, dass wir Menschen ins Land lassen und das Versprechen, ihnen Sicherheit und Zukunft zu bieten, gar nicht einhalten“, kritisierte der „Arche“-Gründer.

„Wir haben in der Arche immer mehr geflüchtete Menschen: Die Ämter schicken uns auch Eltern, die bei uns einen Deutschkurs machen, weil der Staat überfordert ist. Kleinkinder kommen in unsere Einrichtungen, weil sie keinen Kita-Platz bekommen. Das verfestigt eine unglaubliche Chancenungleichheit. Wir als soziale Einrichtung müssen ausbaden, was politisch nicht durchdacht ist“, rügte der Hilfswerksvertreter.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Spielendes Kind (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    5. Februar 2025 um 0.27 — Antworten

    Arme Menschen als „Bodensatz der Gesellschaft“? Der Bodensatz, das Allerletzte, sind für mich immer noch die, die „Respekt für Reiche“ fordern und auch sonst außer Menschenverachtung nichts drauf haben. Sozial schwache eben.

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