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Ärzteschaft skeptisch bei Cannabis-Vorschlag

Cannabis, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Nach der Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), in Kürze konkrete Pläne zur Cannabis-Legalisierung vorzulegen, kommen mahnende Stimmen aus der Ärzteschaft. „Die Legalisierung von Cannabis könnte zu einer lockereren Einstellung zu Drogen insgesamt führen, deswegen bin ich skeptisch“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

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Er halte generell wenig von Verboten, so der Kassenärztechef. „Aber wir dürfen bei Cannabis nicht den Eindruck erwecken, das sei harmlos wie Smarties.“ Wenn überhaupt, dann sei die Legalisierung nur vertretbar, wenn das Verkaufsverbot für Minderjährige „stark betont“ und eine „sehr gute“ Aufklärungskampagne aufgelegt werden würde, so Gassen. Der Gesundheitsminister hatte am Dienstag in Brüssel von guten Reaktionen der EU-Kommission auf erste Vorschläge zur Cannabis-Legalisierung berichtet und die Vorlage neuer Pläne „in den kommenden Wochen“ angekündigt.

Foto: Cannabis, über dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    16. März 2023 um 14.52 — Antworten

    „Die Legalisierung von Cannabis könnte zu einer lockereren Einstellung zu Drogen insgesamt führen, deswegen bin ich skeptisch“

    Genau das ist andernorts eben nicht passiert, wie ein Blick über den Tellerrand, in Deutschland offensichtlich immer wieder nicht so beliebt, zeigt. Die Opiatesucht in den USA wurde, wie Berichte immer wieder nachweisen, durch Ärzte iniitiiert. Wer will sich schon gern das ach so sichere Geschäft kaputt machen lassen – und problematische Schmerzmittel verschreiben ja auch hierzulande viele ohne große Bedenken zu haben. Was die angebliche Cannabis-Suchte angeht, ich erwarte, daß Spielautomaten, Computerspiele usw. endlich verschreibungspflichtig werden – und ich erwarte ein komplettes Tabakverbot. Mir jedenenfalls ist der Zigarettenentzug erheblich schwerer gefallen als der von Cannabis (beides Jahrezehnte her) erstens weil Nikotin sehr viel eher physisch abhängig macht und auch schon weil die Gewohnheit bei alledem auch noch eine große Rolle spielt.

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