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Änderung des Waffenrechts stößt in der Koalition auf Vorbehalte

Sportwaffen, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die von Innenministerin Nancy Faeser (SPD) angekündigte Verschärfung des Waffenrechts stößt in der Ampel-Koalition auf Vorbehalte. Der SPD-Innenpolitiker Sebastian Fiedler sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagausgaben), es müsse allen bewusst sein, „dass es bei den Waffenbehörden der Länder aufgrund von Personalmangel teils erhebliche Vollzugsdefizite gibt“.

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Sinnvolle und unangekündigte Vor-Ort-Kontrollen könnten vielfach nicht stattfinden. „Das muss berücksichtigt werden, wenn zusätzlich mehrere Millionen Schreckschusswaffen dort eingetragen und administriert werden sollen. Wenn die Länder sich da nicht besser aufstellen, könnte das die Waffenbehörden sonst zum Kollaps bringen“, sagte er. Ein großes Problem sei auch, „dass es bisher überhaupt keine umfassende Auswertung dazu gibt, welche Straftaten mit legalen oder illegalen Waffen begangen worden sind“.

Man müsse den Sport im Verein generell fördern und keinesfalls behindern wollen, „das gilt auf für das Sportschießen“. Der FDP-Innenpolitiker Konstantin Kuhle erinnerte daran, dass das geltende Recht längst eine Entwaffnung von Reichsbürgern und Verfassungsfeinden zulasse. „Statt ständig neue Verbotsdebatten vom Zaun zu brechen, sollte die deutsche Innenpolitik die zahlreichen Waffenbehörden in den Kommunen besser ausstatten und ausbilden“, sagte er den Funke-Zeitungen. Vor Änderungen des Waffenrechts sollte eine ausführliche Evaluation stehen.

Auch er gab zu bedenken, weder die Polizeiliche Kriminalstatistik noch das Bundeslagebild Schusswaffenkriminalität differenzierten derzeit nach legalen und illegalen Waffen. Er forderte, künftig sollten beide Statistiken explizit ausweisen, ob eine Straftat mit einer illegalen oder einer legalen Waffe begangen wurde. „Eine solche bessere Erfassung von Schusswaffen, die bei Straftaten eingesetzt werden, ist auch die Grundlage für eine effizientere Bekämpfung des illegalen Waffenhandels. Das bringt mehr als die unnötige Gängelei von Legalwaffenbesitzern wie Sportschützen und Jägern“, so Kuhle.

Foto: Sportwaffen, über dts Nachrichtenagentur

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2 Kommentare

  1. Kevin Adolf
    11. Januar 2023 um 0.21 — Antworten

    Eigentlich macht die debatte sprachlos
    Klar
    Alles verschärfen
    Dann hab ich endlich keine angst mehr wenn jugendhorden mit softairs bewaffnet im park lauern, böse jäger amok laufen und der nächstgelegne illegale wehrsportverein mal wieder mit pfeil und bogen den reichstag stürmt

    Jetzt mal ernsthaft was soll das???
    Gut, ich weis was das soll aBer ist der allgemeinbevölkerung klar was hier abgeht?
    Mit illegalen waffenbesitzern die wirklich grausame sachen veranstalten geht man auf schmusekurs und darf diese nichtmal benennen und ich soll meinen spirt bogen und mein 7,5 joule luftgewehr abgeben weil sich frau faeser mal wieder abreagieren muss???????????? Nur mal am rande… ich habe für diesen sport mehrere tausend euro investiert und auf genug andere sachen verzichtet
    Wird mir das ersetzt,?
    Aber bitte so wie die corona Hilfszahlungen für unternehmer.
    Leistungen sind nämlich nur dann hilfreich wenn man sie kurzerhand wieder zurück zahlen muss.
    Ab so lut sprach los
    Ade

    • W. Lorenzen-Pranger
      11. Januar 2023 um 13.10 — Antworten

      Machen sie sich keine Sorgen – allein die derzeit noch frei erworbenen Schreckschußwaffen, Luftdruckwaffen und Arnbrüste, zum Teil in irgendwelchen Schubladen vergessen, zu registrieren, dürfte erstmal so hundert Jahre oder mehr dauern. Nur ein Bruchteil davon ist schließlich, auch noch extrem ungenau, mit „kleinem Waffenschein“ irgendwo vermerkt.
      Das wird nicht kommen – oder wir werden alle „Beamte“, die das feststellen sollen. 🙂
      In meiner Kindheit war so etwas wie die berühmt berüchtigte Röhm RG 3, heute muß sie registriert sein, wenn sie die „führen“ wollen, ein, zwar nicht ganz legales, aber doch ein Kinderspielzeug. Ich besaß jedenfalls bereits mit zehn Jahren so ein Ding. Dazu ein Springmesser, sogar einen „schießenden Kugelschreber“, immerhin 22-er scharf, hatte ich so mit zwölf oder dreizehn mal.
      Bestimmte Luftdruck-„Waffen“ konnte man damals schon mit vierzehn Jahren kaufen. Im Vergleich zu einer Feder-Softair waren die, schon ob des kleinen Kalibers, gefährlicher.
      Wenn man das alles kennt, wird man irgendwann dann eben Wehrdienstverweigerer. Mit sowas zielt man nicht auf Menschen.

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