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Familiennachzug: Integrationsbeauftragte Pawlik gibt Union kontra

via dts Nachrichtenagentur

Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Natalie Pawlik (SPD), hält das von der Regierung auf Betreiben der Union beschlossene Aussetzen des Familiennachzugs für falsch.

Der „Frankfurter Rundschau“ (Dienstagsausgabe) sagte Pawlik: „Aus integrationspolitischer Perspektive halte ich das Aussetzen der Familienzusammenführung für nachteilig. Menschen, die ihre Liebsten bei sich haben, die sich nicht Sorgen um ihre Kinder oder Angehörigen drüben machen müssen, integrieren sich besser. Das zeigen uns wissenschaftliche Studien und das kann ich aus meiner persönlichen Erfahrung berichten. Ich sehe diese Vereinbarung daher sehr kritisch, aber wir setzen das um, weil es ein Kompromiss mit den Koalitionspartnern ist.“

Das schwarz-rote Kabinett hatte sich auf Drängen der Union verständigt, für zunächst zwei Jahre den Familiennachzug für subsidiär Schutzberechtigte auszusetzen. Der Bundestag muss die Regelung noch beschließen.

Pawlik wandte sich weiter dagegen, Menschen abzuschieben, die in Deutschland arbeiten oder zur Schule gehen. „Grundsätzlich halte ich es für falsch, Menschen, die hier zur Schule gehen oder arbeiten, abzuschieben“, sagte die Integrationsbeauftragte der „Frankfurter Rundschau“. „Diejenigen, die hier arbeiten, sich einbringen, sich in Ausbildung befinden, sollten die Möglichkeit haben, hierzubleiben. Auch daran arbeite ich.“

In den hessischen Osterferien war eine aus Afghanistan stammende Familie nach Indien abgeschoben worden, was Protest auslöste. Die beiden Söhne der Familie gingen in Frankfurt zur Schule. Pawlik bezog ihre Aussage jedoch nicht konkret auf diesen Fall. „Es sind am Ende immer individuelle Fälle, die die zuständigen Behörden prüfen und bewerten müssen“, sagte sie der „Frankfurter Rundschau“.

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7 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    16. Juni 2025 um 20.13 — Antworten

    Man liest ess ja immer wieder, Menschen im Beruf, in der Ausbildung, werden abgeschoben – Kriminelle können angeblich nicht abgeschoben werden. Wirklich? Oder steckt da hinter eine ganz klare Absicht, nämlich den „Ausländerhaß“, in Wahrheit den Alltagsrassisnus, zu schüren. So etwas käme, gerade wieder in der Presse propagiert, den „knallharten“ Dänen nie in den Sinn. Vor Kurzem noch warben die Dänen auch um Zuwanderung aus Deutschland. Seltsam, um Zuwanderung werben sie noch immer – allerdings nicht aus Deutschland. Nicht das erste Indiz, daß da etwas unter Nachbarn irgendwie schief läuft…

    • W. Lorenzen-Pranger
      17. Juni 2025 um 19.47 — Antworten

      Dankenswerter Weise hat nunmehr ein SPD-Abgeordneter Innenminister Dobrindt wegen seiner wissentlichen Verfassungsverstöße und seinem Bruch europäischer Vereinbarungen angezeigt. Eigentlich müßte man auch den Kanzler als Unterstützer mit anzeigen. Hoffentlich machts jemand, den man, ich habs selbst erlebt, nicht einfach billigst abwimmeln kann.

  2. Lars
    17. Juni 2025 um 18.01 — Antworten

    Sie werden abgeschoben, weil ihr Asylverfahren abgelehnt wurde. Egal ob kriminell oder berufstätig/in Ausbildung.

    • W. Lorenzen-Pranger
      19. Juni 2025 um 13.39 — Antworten

      …und Abschiebungen nach Gutdünken irgendwelcher Beamten, die nichts begriffen haben und auch nie etwas begreifen werden.

      • Lars
        23. Juni 2025 um 23.38 — Antworten

        Sie haben offensichtlich keine Ahnung von der Arbeit der BAMF Mitarbeiter.

    • Markus
      19. Juni 2025 um 20.18 — Antworten

      Können Firmen beim BRD-Regime Schadensersatz einfordern, weil gut eingearbeitete und wertvolle Mitarbeiter plötzlich aus dem Unternehmen gerissen und diese Unternehmen dann neue Mitarbeiter finden und ausbilden müssen – was Zeit und Geld kostet.
      Ich möchte mal das Geschrei von öffentlichen Stellen hören, wenn Aufträge aus der Privatwirtschaft sich aus genau diesem Grund verzögern oder gar nicht mehr ausführbar ist, weil der zuständige Programmierer oder Spezialist abgeschoben wurde.

      • Lars
        23. Juni 2025 um 23.42 — Antworten

        Sie werden nicht plötzlich abgeschoben. Voraus geht immer ein Verfahren und die Möglichkeit gegen die negative Entscheidung zu klagen. Nach Ablehnung der Klage ist der Mensch zur Ausreise verpflichtet und bekommt eine Duldung für eine gewisse Zeit. Einfach mal ein bißchen informieren.

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