Union fordert weiter niedrige Umsatzsteuer für Gastronomie

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Die Union im Bundestag drängt die Ampel-Koalition zu einer dauerhaften Senkung der Mehrwertsteuer für die Gastronomie. „Die Unsicherheit der Branche ist enorm. Inflation, Personalsorgen, hohe Energiepreise“, sagte Anja Karliczek (CDU), Tourismusbeauftragte der Unionsfraktion, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ).
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„Wenn dann wieder 12 Prozentpunkte Mehrwertsteuer dazukommen, wird vielen Anbietern die Luft ausgehen.“ Karliczek stellte sich hinter den Hotel- und Gaststättenverband Dehoga, der vor wenigen Tagen vor 12.000 Betriebsschließungen warnte, sollte der Staat ab kommendem Jahr bei Speisen wieder 19 statt derzeit 7 Prozent einbehalten. Die Große Koalition hatte in der Corona-Pandemie eine befristete Senkung der Mehrwertsteuer im Gastrobereich beschlossen, um Betrieben durch die Krise zu helfen. Die Ampel-Fraktionen hatten kurz vor der Sommerpause im zuständigen Bundestagsausschuss eine Senkung der Mehrwertsteuer über dieses Jahr hinaus aber abgelehnt. „Die Zeit drängt. Wenn nicht bald Planbarkeit herrscht und die Ampel bis in den Herbst oder Winter weiter herumlaviert, können die Unternehmen nicht in Nachhaltigkeit und Personal investieren und verlieren Kunden“, warnte die CDU-Politikerin Karliczek in der „NOZ“. „Es ist weder Gästen noch Einheimischen vermittelbar, wenn das Schnitzel plötzlich überall 25 Euro oder mehr kostet.“ Kanzler Olaf Scholz habe die dauerhafte Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie überdies im Wahlkampf versprochen, auch Finanzminister Christian Lindner habe das zugesagt, sagte Karliczek. „Wir müssen echt aufpassen, dass nicht zu viele Gastrobetriebe in den deutschen Urlaubsregionen zumachen“, sagte Karliczek. „Wenn das Angebot ausdünnt, dann kommen weniger Gäste.“
Foto: Gastronomie, über dts Nachrichtenagentur
3 Kommentare
War doch klar. Der Mehrgewinn durch die Steuersenkung wurde stillschweigend eingesackt und nicht weitergegeben, dafür droht man jetzt mit einer drastischen Erhöhung (die 12% mal x).
Wie bei der Euroeinführung, als viele Restaurants einfach die „DM“ gegen „€“ getauscht haben, die Zahlen blieben gleich.
Geldgierige Bande.
Ach so, deshalb ist in den letzten drei Jahren die Zahl der gastgewerblichen Betriebe um ca. 15 % zurück gegangen.
Die Steuersenkung wurde durch um 20 % in einem Jahr gestiegene Lohnkosten sowie die erhebliche Mehrkosten für Energie und Wareneinkauf mehr als kompensiert.
Und das Märchen von DM = € wird auch durch ständige Wiederholung nicht wahrer.
Das Märchen ist leider keins – selbst bei der Umstellung so erlebt bei diversen Pizzerien. Die Karten waren die gleichen wir vorher, nur mit kleinen „€“-Aufklebern garniert.
Wo immer wir das damals (Mittagspause einer kleinen Firma) gesehen haben sind wir kommentarlos aufgestanden und gegangen. Und wir mussten sehr oft aufstehen.