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Polizeigewerkschaften erneuern Kritik an Cannabis-Legalisierung

Drogendealer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Polizeigewerkschaften sehen sich in ihrer Kritik an der Cannabis-Legalisierung bestärkt. „So, wie das Gesetz gemacht ist, ist es einfach schlecht“, sagte Dirk Peglow, Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), dem Nachrichtenportal „T-Online“ am Mittwoch.

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„In Deutschland werden jährlich etwa 400 Tonnen Marihuana umgesetzt“, sagte BDK-Vorsitzender Peglow. „Es liegt auf der Hand, dass Anbauvereinigungen diesen Bedarf nicht im Ansatz decken können.“ Hinzu kämen die bürokratischen Hürden für den Anbau. „Es ist illusorisch zu glauben, dass die überwiegende Anzahl der Konsumenten privat anbauen oder in Anbauvereine gehen wird“, sagte er. Polizeibeamte könnten wegen der zahlreichen Vorschriften in der Regel kaum zwischen illegalem und legalem Cannabis unterscheiden. „Die Folge sind Niedrigpreiswochen im illegalen Marihuanahandel.“

Zudem gebe es Begleiterscheinungen, wie sie aus den Niederlanden bekannt seien. „Dort gibt es jährlich Hunderte Anschläge mit einer niedrigen zweistelligen Zahl von Toten“, sagte Peglow. „Das ist nun erstmals auch hier zu beobachten: Die Brutalität verlässt das Milieu, auch Unbeteiligte können zwischen die Fronten geraten.“

Alexander Poitz, Vizechef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), erklärte, der Schwarzmarkt boome weiterhin. „Derzeit stammt die Mehrheit des konsumierten Cannabis aus illegalen Quellen“, sagte er.

dts Nachrichtenagentur

Foto: Drogendealer (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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6 Kommentare

  1. Hans
    25. September 2024 um 19.04 — Antworten

    Es gibt kein illegales/legales Cannabis welches zu unterscheiden wäre. Cannabis ist seit April legal bzw. entkriminalisiert bis zu einer Menge von 25g und 50g zuhause. Was daran ist so schwer zu verstehen? Insofern gibt es da auch nichts zu unterscheiden.

    • W. Lorenzen-Pranger
      26. September 2024 um 5.23 — Antworten

      Cannabis aus dubioser Herkunft, insbesondere Haschisch, wurde schon immer oft mit anderen Stoffen vermischt. Die gesundheitlichen Risiken waren dadurch deutlich größer als bei legalen Quellen. Das war ja ursprünglich mal die Idee warum man es legalisieren wollte. Leider haben die Politiker dann alles so verkompliziert, daß der Schwarzmarkt weiter gute Geschäfte machen wird – und weiter auch mal Hasch mit Schuhcrem „verlängert“. Halbherzige „Legalisierung“ ist eben einfach Unsinn und Politiker offensichtlich zu dumm die einfachsten Zusammenhänge richtig zu erfassen. Wie fast immer, erst das ganz große Palaver und nichts kommt dabei heraus.

  2. W. Lorenzen-Pranger
    25. September 2024 um 20.47 — Antworten

    Entweder man legalisiert oder eben nicht. So, wie das jetzt gedacht ist, ist es einfach nur dumm, denn etwas um drei Ecken zu denken ist nicht ein Ausdruck von Intelligenz, sondern von tarnen und tâuschen, damit keiner die Abwesenheit von Intelligenz bemerken soll.

  3. Ralph
    26. September 2024 um 7.25 — Antworten

    Es gibt so lange kein illegales Cannabis (innerhalb der erlaubten Mengen), so lange Sie dem Polizist nicht sagen, wo Sie es her haben (abgesehen vom Selbst-Anbau und Anbau-Club). Sobald Sie dem Polizisten sagen, wo Sie das Cannabis ansonsten her haben, ist es durchaus illegales Cannabis. Also – keine Aussage machen!

  4. Thomas Fischer
    26. September 2024 um 13.41 — Antworten

    Es wird kritisiert dass das Cannabis immer noch hauptsächlich vom illegalen Markt kommt, gleichzeitig wird mit aller Kraft versucht einen legalen Markt zu verhindern, z.b CSC, Modellregionen, Säule 2, Abgabe in der Apotheke für Konsumenten, etc.
    Wer so doof in der Birne ist wie die CDU/CSU oder die Polizeigewerkschaft, dem kann man nicht mehr helfen.
    Das grenzt an Schizophrenie.

  5. Stefan
    28. September 2024 um 23.43 — Antworten

    Es war höchste Zeit für die Legalisierung von Cannabis in Deutschland !

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