Philologen-Verband fordert „Zukunftspakt Bildung“
Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Der Deutsche Philologen-Verband fordert vor der Kultusministerkonferenz am Donnerstag einen „Zukunftspakt Bildung“. Der Verband erwarte von den Kultusministern, gemeinsam mit den Ministerpräsidenten der Länder jetzt die Weichen in der Bildungspolitik für die Zeit nach Corona zu stellen, hieß es in einer Stellungnahme, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben) berichten.
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„Corona zeigt uns gnadenlos auf, wo wir in der Zeit vor der Pandemie nicht genügend in unser Bildungssystem investiert haben“, sagte die Verbandsvorsitzende Susanne Lin-Klitzing den Funke-Zeitungen. „Die Kultusministerkonferenz muss den Ministerpräsidenten einen `Zukunftspakt Bildung` abverlangen, damit wir nach der Pandemie aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben.“ Konkret fordert der Philologenverband Maßnahmen in vier Bereichen: Schulbau, Förderung von Schülern und Entlastung und digitale Fortbildung von Lehrkräften. Die Kommunen müssten von Bund und Ländern dabei unterstützt werden, die Schulgebäude zu modernisieren, heißt es vom Verband. Zu einer „zeitgemäßen“ Ausstattung gehören demnach Lüftungs- und Luftfiltersysteme, funktionierende und saubere Toiletten, angemessene Schulräumlichkeiten und der Ausbau von Breitband-Internet. Teil eines „Zukunftspakts Bildung“ müsse außerdem Einzel- und Kleingruppenförderung von Schülern sein, parallel zum Unterricht durch geschultes Personal. Auch Studierenden könnten unterstützen. In einem „Zukunftspakt“ müsse zudem so bald wie möglich ein ergänzendes Mentoring für Kinder und Jugendliche in Präsenz und per Telefon enthalten sein, bei dem Studierende Kinder und Jugendliche bei ihrer Tagesgestaltung und ihren Zielen beim Lernen begleiten. Für Lehrkräfte selbst will der Philologen-Verband zum einen Entlastung, zum anderen mehr Unterstützung bei der Weiterbildung. Lehrkräfte, die in den vergangenen Monaten „weit über Kraft und Gebühr Unterricht dreifach konzipiert und umgesetzt haben, brauchen jetzt Entlastung“, so der Verband. Die Länder müssten deshalb das Unterrichtsdeputat senken und mehr Nachwuchs-Lehrkräfte gewinnen. Lehrerfortbildungen sollten als dauerhaft gesicherte Angebote für alle Fächer aufgesetzt werden. Es sei jetzt Aufgabe der Ministerpräsidenten sowie ihrer Finanz- und Kultusminister, „aus den Fehlern des Gestern zu lernen und das Morgen im Blick zu haben“, sagte Lin-Klitzing. Die Kultusministerkonferenz kommt am Donnerstag zusammen.
Foto: Kultusministerkonferenz, über dts Nachrichtenagentur
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