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Grüne fordern strengere Regeln für Schlachtbetriebe in Europa

Hähnchenschnitzel und Würste auf einem Grill, über dts Nachrichtenagentur

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) – Nach dem Virus-Ausbruch bei Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies hält die Fraktionsvorsitzende der Grünen im EU-Parlament, Ska Keller, härtere Auflagen gegenüber Europas Fleischindustrie für nötig. „Es ist höchste Zeit, dass wir endlich für menschenwürdige, aber auch tierfreundliche Zustände sorgen“, sagt Keller in der RTL/ntv-Sendung „Frühstart“ (Dienstag). Auch die Verbraucher warteten darauf.

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Gerade mitten in einer Pandemie müssten Arbeitsabläufe entzerrt werden und Abstände eingehalten werden. „Das ist ja gerade eben nicht der Fall gewesen bei Tönnies“, so die Grünen-Politikerin. Die Arbeiter in den Firmen müssten außerdem wenigstens den Mindestlohn bekommen. Zum Argument, bei strengeren Gesetzen in Deutschland wandere die Fleischindustrie ins Ausland ab, entgegnete Keller: „In der Tat brauchen wir gute Arbeitsbedingungen überall in der Europäischen Union.“ Die könne man über die gerade anstehende EU-Agrarreform erreichen. Keller äußerte allerdings den Eindruck, dass die meisten anderen Parteien in Europa diese Gelegenheit nicht nutzen wollten. Keller sagte RTL/ntv, dass die zum Teil aus Rumänien und Bulgarien stammenden Arbeiter bei Tönnies selbst nicht für den Virus-Ausbruch verantwortlich seien. „Ich glaube nicht, dass es etwas damit zu tun, wo sie herkommen und wo sie übers Wochenende waren. Das ist ganz klar ein Versagen des Arbeitgebers.“ Landes- und Bundesregierung seien gefragt, dem zu „entgegnen“.

Foto: Hähnchenschnitzel und Würste auf einem Grill, über dts Nachrichtenagentur

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