Nachrichten

Fast nirgendwo Antrag auf Heizöl-Zuschuss möglich

Öltanks, über dts Nachrichtenagentur

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Aktuell ist es nur im Bundesland Berlin möglich, einen Antrag auf Heizkosten-Zuschuss für Ölheizungen zu stellen. Das ergab eine Abfrage der „Welt am Sonntag“ bei den Bundesländern.

Anzeige

Mitte Dezember hatte die Bundesregierung angekündigt, für die rund zehn Millionen Haushalte, die mit Heizöl oder anderen festen Brennstoffen heizen, solle es eine finanzielle Entlastung für gestiegene Energiepreise in Höhe von bis zu 2.000 Euro geben. Der Verbraucherzentrale Bundesverband kritisierte die Verzögerung. „Bund und Länder sind jetzt aufgerufen, endlich das Antragsverfahren und entsprechende Anlaufstellen auf den Weg zu bringen“, hieß es vom Verband. Die betroffenen Verbraucher müssten kurzfristig finanziell entlastet werden, sagte deren Vorsitzende Ramona Pop.

Die Bundesländer verwiesen auf Anfrage auf das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Es habe eine für den Zuschuss notwendige Verwaltungsvereinbarung noch immer nicht auf den Weg gebracht. „Es sind noch grundlegende Fragen offen, die endlich zu einem Abschluss gebracht werden müssen. Ich erwarte, dass der Bund hier schnellstmöglich praktikable Lösungen präsentiert, sodass die Länder umgehend in die Lage versetzt werden, die angekündigten Hilfen auszuzahlen“, sagte Schleswig-Holsteins Verbraucherschutzminister Werner Schwarz.

Berlin hat bereits eigene Finanzmittel bereitgestellt, um seine Bürger schneller entlasten zu können. Die Bundesregierung hatte angekündigt, für die Zuschüsse 1,8 Milliarden Euro aus Bundesmitteln bereitzustellen. Unklar ist bislang, wie viele Betroffene tatsächlich anspruchsberechtigt sein werden. Denn die bereits im Dezember skizzierte bundesweite Regelung sieht vor, dass sich die Heizkosten der Antragsteller gegenüber dem Vorjahr verdoppelt haben müssen, damit diese einen Antrag bewilligt bekommen.

Foto: Öltanks, über dts Nachrichtenagentur

Vorheriger Artikel

Mehrheit will lieber Schienennetz als Straßenausbau fördern

Nächster Artikel

Kreml meldet Putin-Besuch in Mariupol

4 Kommentare

  1. Sabine Elender
    20. März 2023 um 17.43 — Antworten

    Und wieder trifft es wieder u.a. die Schwächsten – Eigentümer, die noch eine Ölheizung in ihrem in die Jahre gekommenen Haus haben.
    Es sind überwiegend ältere Menschen, die es gerade geschafft haben, ihren Lebenstraum abzubezahlen und wenig Rücklagen ansparen konnten für eventuelle Instandsetzungen.
    Diese Eigentümer würde man bis zum Hals belasten mit der – für jüngere Immobilien und deren Besitzer eine gute Wahl – Verordnung gegen Gas und Öl.
    Es sind immerhin 10 Millionen Betroffene. Sollen wir uns das einfach so aufoktroieren lassen? Für viele ist das, was da im Gespräch ist, quasi eine Enteignung. Ich schaue angstvoll in die Zukunft.

    • W. Lorenzen-Pranger
      21. März 2023 um 0.24 — Antworten

      Wir Älteren sollen doch raus – endlich ab ins Heim, Platz machen für die Jüngeren. Wozu brauchen wir denn noch den kleinen Garten und etwas mehr Platz? Ein Zimmer zum dahinsiechen reicht doch. Wozu noch meine Bibliothek, rare Fachliteratur, zum Teil aus limitierten Auflagen, die ich jahrzehntelang zusammengetragen habe? Ab ins Altpapier damit! Bücher verbrennt man heute nicht mehr, man entsorgt sie und dann wird „Toilettenkrepp“ draus. Ins Zimmerchen in der Altenentsorgung passen die eh nicht rein und uraltes Handwerkswissen ist weg. Wenn, wie nach der „Flurbereinigung“ in Schleswig-Holstein, der Schaden erstmal da ist wird man das Wissen der Alten nicht mehr auf der Rolle finden, dann muss man das Alte neu ERfinden – oder aufgeben.
      Langer Rede kurzer Sinn: Die umfassende Menschenverachtung ist längst Staatsräson, ob’s nur ums Häuschen geht oder doch auch um viel mehr.

      • Manfred Murdfield
        21. März 2023 um 12.15 — Antworten

        Ja, es ist für mich eine traurige Erkenntnis, die abgehobenen grünen Ideologen (im Wirtschaftsministerium) betreiben im Sinne ihrer besser verdienenden Wählerklientel eine Enteignungsstrategie der Menschen, die keine Möglichkeit haben, die Klimasanierung in dem geplanten Sinne „anzupassen“. Statt zu prüfen, was überhaupt wie geht, wird per ordre mufti von oben eine Art Absolutismus praktiziert. Unsozial, denn was passiert mit den Häusern, für die keine Finanzierungsmöglichkeiten bestehen. Und wie sollte das exekutiert werden?

        • W. Lorenzen-Pranger
          21. März 2023 um 12.44 — Antworten

          Ich meine, das oben beschrieben zu haben: Die Jüngeren sollen übernehmen, die bekommen die Kredite, die Älten sollen „sich bescheiden“ und möglichst weg. Es gibt da so einen älteren Film, den Titel hab ich vergessen, in dem Menschen über einer gewissen Altersgrenze (ich meine mich zu erinnern mit über fünfzig?) in Sammellager gebracht und unter Drogen gesetzt werden um dort zu Ende zu vegerieren.
          Und zum Verständnis, warum ich oben so ausführlich über Bücher schreibe:
          “Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”
          Heinrich Heine
          Entsorgen und Lebensleistungen klein zu machen ist auch nicht besser, die Verachtung ist nur besser versteckt. Bei Älteren inakzeptabel, aber auch bei Jüngeren. (Was wäe das heutige Theater ohne einen Antonin Artaud? Nur ein Beispiel.)

Einen Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.