Oldenburg (zb/pm) In Anerkennung seiner besonderen und vielfältigen Verdienste um die Stadt Oldenburg verleiht Oberbürgermeister Dr. Gerd Schwandner Dr. Werner Brinker, Vorstandsvorsitzender der EWE-AG, das Große Stadtsiegel der Stadt Oldenburg. Die Linksfraktion im Oldenburger Stadtrat spricht sich gegen die Verleihung des Großen Stadtsiegels an den EWE-Chef aus.
„Er hat diese Ehrung nicht verdient“, erklärt Jonas Christopher Höpken, Ratsherr von Die Linke/Piratenpartei, und begründet seine Haltung mit „dem Skandal um die unrechtmäßigen Gaspreiserhöhungen, der Verhängung eines Unternehmensbußgeldes wegen Vorteilsgewährung durch das Amtsgericht Frankfurt/Oder, wegen der Verknüpfung des Anteilserwerbs an den Stadtwerken Eberswalde mit dem Sponsoring für die dortige Landesgartenschau, der Affäre um die Zusammenarbeit mit der Oldenburger Präventionsagentur Prevent, der Bevorteilung einzelner EWE-Kunden bei der Begleichung von Zahlungsrückstanden, während gleichzeitig Hartz-IV-Empfängern, die mit ihren Zahlungen in Verzug geraten, der Strom abgestellt wird.“
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Seine Unternehmenspolitik sei unsozial, intransparent und viel zu wenig an ökologischen Kriterien orientiert, so Höpken. Anstatt Brinker mit dem Großen Stadtsiegel zu ehren, sollte Oldenburgs Oberbürgermeister Dr. Gerd Schwandner seine Position im EWE-Aufsichtsrat lieber nutzen, positiven Einfluss auf Brinkers Firmenpolitik, die nicht im Interesse der Oldenburger liegt, zu nehmen.