
Friedrich-August Fisbeck, Silke Fennemann und Jürgen Krogmann stellten heute den „Summer of Love“ vor.
Foto: Anja Michaeli
Oldenburg (am) Mit der ersten flächendeckenden Fußgängerzone in Deutschland sorgte Oldenburg am 1. August 1967 bundesweit für Schlagzeilen. Vor 50 Jahren gab es zwar in anderen Städten einzelne Straßenzüge, die autofrei waren, aber noch keine zusammenhängende Fläche. In Oldenburg wurden damals 13 Hektar für den motorisierten Verkehr gesperrt. Das Jubiläum wird in diesem Jahr gefeiert. Die Stadt, das City-Management Oldenburg (CMO) und die Oldenburg Tourismus und Marketing GmbH (OTM) laden vom 1. bis zum 6. August zum „Summer of Love“ mit viel „Flower-Power“ in die Innenstadt.
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„Das war damals eine schwierige und mutige Entscheidung des Rates“, so Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Vor 50 Jahren habe die Kaufmannschaft diese Idee nämlich noch nicht unterstützt und Kundenverluste befürchtet. Dagegen standen jedoch Marketing- und besonders Verkehrssicherheitsaspekte. Immer mehr Autos, Busse und Lkw zwängten sich in den 1960er Jahren durch die engen Straßen der Innenstadt. In der Haaren- oder Gaststraße flüchteten die Passanten in die Hauseingänge, wenn sich große Wagen begegnet sind. „Heute ist das nicht mehr vorstellbar“, so der CMO-Vorsitzende Friedrich-August Fisbeck, der sich über die immer noch besondere Anziehungskraft der Innenstadt freut. Das habe auch der verkaufsoffene Sonntag am vergangenen Wochenende wieder bewiesen. „Die Herausforderungen der Zukunft haben wir bereits im Blick mit unserem Arbeitskreis zur Innenstadtstrategie“, betont Krogmann. Themen seien erste Leerstände zum Beispiel in der Heiligengeiststraße, die Pflasterung, die Auswirkungen des Onlineshoppings, Wohnen und die Förderung des öffentlichen Nahverkehrs. Es müsse bedacht werden, wie die Gäste aus dem Umland, die mit dem Auto anreisen, die Innenstand erreichen können.
„Summer of Love“ in Oldenburg
Das Spektrum der Veranstaltungen an sechs Tagen reicht von Ausstellungen im Stadtmuseum, Aktionen auf dem Wochenmarkt, einem Familientag, Theater und Partys bis hin zu Aktivitäten von Straßengemeinschaften in der Innenstadt. Unter dem Motto „Beat oder bieder?“ sorgt ab dem 30. Juli eine Ausstellung im Stadtmuseum mit denkwürdigen Stücken und Gebrauchsgegenständen für eine Zeitreise. In den Schaufenstern des Einzelhandels werden Bilder ausgestellt, die einen Eindruck von der Oldenburger Innenstadt in der Zeit des Umbruchs vermitteln sollen.
Zum Auftakt am 1. August wird der Schlossplatz zum Ballspielplatz für die EWE Baskets, dem VfL und dem VfB Oldenburg. Zum Abschluss dieses Eröffnungstages sollen die Erinnerungen an die Musik und Kleidung der 60er Jahre wach werden. Geplant ist ein „Schlager-Move“ mit Musik und Verkleidung durch die Fußgängerzone mit anschließender „stilechter“ Party auf dem Rathausmarkt.
In einem Open-Air-Kino im Garten des Stadtmuseums sollen Zeitzeugenberichte, Filmklassiker und Kultfilme der 1960er Jahre gezeigt werden. „Auch Veranstaltungen wie der „Keramiktag“, der am 5. und 6. August stattfindet, sollen in den „Summer of Love“ eingebunden werden, so OTM-Geschäftsführerin Silke Fennemann. Sie kündigte unter anderem eine Jubiläumspraline und eine besondere Rosenzüchtung an. Auch die „Stadtgärten“ werden in diesem Jahr mit Flower-Power zu den Festlichkeiten beitragen. Straßentheater, Walking Acts, Gewinnspiele und Stadtführungen runden die Jubiläumsfeier ab. Zum Abschluss findet am 5. August ein Innenstadtfest mit Musik, Kreativität und kulinarischen Genüssen statt.
Insgesamt stehen für das Jubiläum 120.000 Euro zur Verfügung, die von der Stadt Oldenburg, dem CMO und Sponsoren zur Verfügung gestellt wurden.
Das detaillierte Programmheft erscheint Ende Juni und ist in der Touristinfo am Schlossplatz 16 erhältlich.