
Landwirte demonstrieren in Oldenburg.
Foto: Volker Schulze
Oldenburg (am/ots) Heute haben Landwirte erneut bundesweit und damit auch auf dem Schlossplatz in Oldenburg demonstriert. Die Versammlung war laut Polizei spontan und unangemeldet, sei aber friedlich und kooperativ abgelaufen. Der Verkehr kam durch den Traktor-Convoi teilweise zum Erliegen. Gefordert wurde unter anderem der Rücktritt von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD).
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Während rund 150 Traktoren dem Schlossplatz standen, wurden die Huntestraße, Am Damm und der Paradewall für andere Verkehrsteilnehmer_innen gesperrt. So konnten die Landwirte ihre Fahrzeuge dort abstellen und zu Fuß weiterlaufen. Insgesamt wurden im Innenstadtbereich 318 Traktoren gezählt. Es kam zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen.
Kurz nach 13 Uhr liefen zirka 430 Personen zum Schlosswall, um vor dem Gebäude des Naturschutzbundes Oldenburger Land (NABU) Blumentöpfe mit Saatgut ab- und Holzkreuze aufzustellen. „Zwischen zwei Mitarbeitern des Naturschutzbundes und zwei Landwirten kam es innerhalb des Büros zu Diskussionen“, so die Polizei. Gegen 13.40 Uhr setzten sich zirka 250 Versammlungsteilnehmer der eigentlichen Versammlung auf dem Gehweg des Theaterwalls in Bewegung. Ziel war das Büro der Partei Bündnis 90/Die Grünen am Friedensplatz. Auch hier wurde ein Sack Saatgut abgestellt, drei Holzkreuze im Beet aufgestellt und ein offener Brief daran gehängt. Am Büro der Partei der SPD in der Huntestraße wurden zudem durch Kleinstgruppen von Versammlungsteilnehmern Briefe übergeben.
Am Damm stellten die Landwirte ihre Traktoren ab, um an den Aktionen in der Innenstadt teilzunehmen.
Foto: Volker Schulze
Während der Versammlung wurde seitens der Polizei über Lautsprecher mehrfach auf die Einhaltung der Abstände und die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung hingewiesen. Dieser Aufforderung kamen die Versammlungsteilnehmer größtenteils nach.
Grund für die bundesweiten Demonstrationen
Nach der Vorstellung des Berichts zur Lage der Natur durch Bundesumweltministerin Svenja Schulze fordert die Initiative Land schafft Verbindung Deutschland (LsV Deutschland) den Rücktritt der Ministerin und des Staatssekretärs Jochen Flasbarth. In dem Bericht heißt es, dass zu viel Dünger und Pestizide auf den Wiesen und Weiden eingesetzt und die intensive Wiesenmahd ebenfalls negativ einwirken würden. Die Agrarwirtschaft würde so als alleiniger Verursacher eines angeblichen Artenschwundes bezeichnet, so die LsV. Dies sei eine Diffamierung eines gesamten Berufsstandes.