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Finanzamt Oldenburg: Jetzt rücken die Bagger an

Das Finanzamt Oldenburg in der 91er Straße wird abgerissen.

Nach dem Einrichten der Baustelle wird das Gebäude des ehemaligen Finanzamtes abgerissen.
Foto: Christian Kruse

Oldenburg (am/pm) Die Abrissarbeiten für das ehemalige Gebäude des Finanzamtes in der 91er Straße haben begonnen. Wie das niedersächsische Finanzministerium heute mitteilte, sind die aufwendigen Voruntersuchungen und Planungen für den Abriss abgeschlossen und die Firma Moß GmbH mit dem Rückbau beauftragt worden. Zurzeit wird die Baustelle eingerichtet.

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In den kommenden Tagen wird das fest eingebaute Mobiliar im Gebäude entfernt. Im Anschluss daran soll die Fassade demontiert werden und es wird mit dem Rückbau des Gebäudeteils C begonnen. „Das Land stellt sich seiner Verantwortung und wird so schnell wie möglich, dieses zentrale Grundstück für eine neue Verwendung frei räumen“, erklärt Finanzminister Reinhold Hilbers. Er rechnet allerdings damit, dass der Abriss zwei Jahre dauern wird. Gründe dafür sind die hohe Schadstoffbelastung und beengte Grundstücksverhältnisse. Größte Herausforderung sei die Entfernung der Wärmedämmung, die in den 1970er Jahren über die gesamte Fläche mit einem asbesthaltigen Kleber angebracht worden sei. Die Klebeflächen müssen komplett abgefräst werden. Zum Schutz der Anwohner und Passanten werden die Gebäude – teilweise bis zu 34 Meter hoch – abschnittsweise eingekleidet und die Abbrucharbeiten in einem Unterdruckverfahren durchgeführt. Für den gesamte Rückbau wurden rund 12,7 Millionen Euro eingeplant.

Finanzamt Oldenburg

Das Finanzamt Oldenburg ist landesweit das Finanzamt mit den zweithöchsten Steuereinnahmen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Von 1975 bis bis Februar 2017 hatte die Behörde in der 91er Straße ihren Standort. Aufgrund starker Mängel an Stützen und Betonbrüstungsplatten ist die dauerhafte Verkehrssicherheit des 40 Jahre alten Gebäudes nicht mehr gewährleistet. Es ist marode und zudem asbestbelastet. Innerhalb von nur einem Jahr wurde deshalb ein neues Gebäude in Container-Systembauweise im Stubbenweg im Stadtteil Etzhorn geplant, realisiert, mit der notwendigen Infrastruktur ausgestattet und in Betrieb genommen. Das Grundstück wurde für zehn Jahre mit einer Verlängerungsoption von neun Jahren gepachtet. Zwölf Millionen Euro hat es gekostet, 300 Mitarbeiter sind dorthin umgezogen.

Grundstück an der 91er Straße

Das alte Grundstück in zentraler Innenstadtlage soll verkauft und schnell wieder bebaut werden, berichtete Finanzminister Reinhold Hilbers im Rahmen seiner Sommertour im vergangenen Jahr. Eine Alternative wäre, dass die Stadt das Grundstück kauft und dem Land im Gegenzug ein geeignetes Grundstück für ein neues Finanzamtsgebäude zur Verfügung stellt. Aber auch das Grundstück am Stubbenweg wäre eine Option. Noch herrscht keine Eile, denn das Finanzamt könnte noch 17 Jahre am aktuellen Standort in Etzhorn bleiben.

Informationsabend

Über den Ablauf der Abrissarbeiten an der 91er Straße lädt das Staatliche Baumanagement Ems-Weser, Peterstraße 42, die Anlieger am 5. und 6. Februar, jeweils 18.30 Uhr, zu Informationsveranstaltungen ein.

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