
Die Demonstranten fordern eine Agrarwende.
Foto: Julian Haase
Oldenburg (pm) Das Agrarbündnis Niedersachsen und Partnerorganisationen rufen am Samstag, 23. März, ab 11 Uhr zu einer Demonstration unter dem Motto „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“ auf. Zu Fuß und mit Treckern geht es um den Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, artgerechte Tierhaltung, faire Lebens- und Arbeitsbedingungen aller Beteiligten, Klima- und Umweltschutz und für gutes Essen aus der Region. Start ist am Oldenburger Hauptbahnhof.
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„Zur Erzeugung billiger Lebensmittel wird eine umweltschädigende und die Menschen ausbeutende Produktion im wahrsten Sinne des Wortes in Kauf genommen, die allein dem Profit von wenigen Agrar-, Verarbeitungs-, und Handelskonzernen dient. Die Existenz vieler Bauernhöfe ist stark bedroht“, sagt Gunda Bruns, Landwirtin und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Nur wenn die Gesellschaft konsequent für den Erhalt bäuerlicher Wirtschaftsweisen und von Kulturlandschaft einstehe, sei eine Agrarwende möglich, sind die Organisatorinnen überzeugt. „Wir alle –Verbraucher wie Lebensmittelerzeuger – sind für den Schutz von Tieren, Klima und Trinkwasser verantwortlich“, betont Wiebke Fischer aus dem Vorstand des BUND Niedersachsen. „Gemeinsam fordern wir deshalb eine Landwirtschaft, die unsere Lebensgrundlagen erhält.“
Ein Wandel in der Agrarpolitik müsse her – mit mehr Wertschätzung von Mensch, Tier und Umwelt, fairen Erzeugerpreise, fairen Einkommen und Arbeitsbedingungen aller Beteiligten wie beispielsweise der Arbeiterinnen und Arbeiter in den regionalen Schlachtbetrieben, sind sich die Organisatoren der Demo einig. „Die globale Agrarindustrie hat die Menschen aus dem Blick verloren. Mit ihrem Wachstumsparadigma bedroht sie unter anderem durch Monokulturen, Pestizideinsatz und den extremen Preisdruck die Arbeitsbedingungen und die Gesundheit der Menschen und der Ökosysteme“, sagt Canan Barski, Eine Welt-Promotorin im Verein Ökumenisches Zentrum Oldenburg. Alle Forderungen finden sich unter www.agrarwende.de.
Bei der Kundgebung auf dem Bahnhofsvorplatz sprechen Prälat Peter Kossen, Wiebke Fischer (BUND), Georg Janssen (Bundesgeschäftsführer AbL), Peter Habbena (Landesvorsitzender Milchviehhalterverband BDM) und Milena Helberg (Fridays for Future). Auf dem Schlossplatz bei der Abschlusskundgebung präsentieren sich auch die Bündnispartner und weitere Initiativen an Infoständen.
Update 21. März, 11.35 Uhr
Die Demonstration soll von 11 bis gegen 16 Uhr dauern. Die Organisatoren rechnen mit zirka 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Nach dem Start vom Bahnhofsplatz Süd geht es über Moslestraße, Heiligengeistwall, Theaterwall, Schloßwall, Kasinoplatz zum Schloßplatz. Es werden zwölf Trecker die Demo begleiten. Mit Verkehrsbeeinträchtigungen muss gerechnet werden.