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Unverhofft klarer Wahlsieg für Jürgen Krogmann

Auch der noch bis zum 31. Oktober amtierende Oberbürgermeister Dr. Gerd Schwandner gratulierte seinem Nachfolger Jürgen Krogmann zum Wahlsieg.

Auch der noch bis zum 31. Oktober amtierende Oberbürgermeister Dr. Gerd Schwandner gratulierte seinem Nachfolger zum Wahlsieg.
Foto: Anja Michaeli

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Oldenburg (zb) – 15 Minuten nachdem die Wahllokale am Sonntag geschlossen hatten, ging ein Raunen durch das Wahlzentrum im PFL in Oldenburg. Sechs Wahlkreise waren ausgezählt und die rote Säule stieg und stieg. Damit hatte kaum einer gerechnet, dass Jürgen Krogmann, SPD-Oberbürgermeisterkandidat, am Ende ein derart klares Ergebnis von nicht ganz 70 Prozent einfahren würde.

Er selbst konnte sein Glück zunächst auch noch nicht richtig fassen. „Erst langsam fällt die Anspannung von mir ab“, gestand er und räumte ein, vollkommen kaputt zu sein. „Ich bin dennoch ergriffen und erleichtert“, meinte er. Sein Kontrahent, Christoph Baak, parteilos und von der CDU ins Rennen geschickt, gehörte zu den ersten Gratulanten neben dem noch amtierenden Oberbürgermeister Dr. Gerd Schwandner.

Wegen der schlechten Wahlbeteiligung von 33,18 Prozent, das waren 11,22 Prozent weniger als im ersten Wahlgang, dauerte die Auszählung nicht lange. Nach und nach färbte sich die städtische Landkarte rot. Gegen 18.45 Uhr stand Krogmann bereits als Sieger fest. Er hatte alle Wahlbezirke für sich entschieden. 30.007 Stimmen (69,21 Prozent) entfielen auf den 50-jährigen Krogmann. Der 48-jährige Baak erhielt 13.350 Stimmen (30,79 Prozent).

Von 130.543 Wahlberechtigten machten lediglich 43.357 von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Krogmann aber auch Baak zeigten sich enttäuscht von der geringen Wahlbeteiligung, die in die Stadtgeschichte eingehen wird. Denn noch nie beteiligten sich so wenige Oldenburger an einer Wahl. „Es ist heute keineswegs mehr selbstverständlich, zu einer Wahl zu gehen“, meinte Krogmann. Er führt das Verhalten der Oldenburger auf den allgemeinen Vertrauensverlust der Politik zurück aber auch auf die Darstellung des Rates in Oldenburg.

Da wurde monatelang und stundenlang die Bahnumfahrung in einer Art und Weise thematisiert, die viele Oldenburger abschreckte. Einige Ratsmitglieder beleidigten sich und traten derart vehement auf, dass nicht nur das Thema sondern auch der Umgang miteinander eher abstoßend wirkte als Interesse weckte. Krogmann hatte von Beginn an seiner Kandidatur betont, sich intensiv für ein besseres Miteinander zwischen Rat und Oberbürgermeister einzusetzen, das in der Ära Schwandner eher eine untergeordnete Rolle spielte.

Auch wenn Christoph Baak mit 30 Prozent der Stimmen keine Chance hatte gegen einen übermächtigen Krogmann, so bezeichnete er seinen Einzug in die Stichwahl als großen Erfolg für die CDU. „Oldenburg ist nun mal keine CDU-Hochburg und wenn die Grünen uns nicht unterstützen, haben wir keine Chance.“ Tatsächlich haben die eher SPD gewählt, obwohl die Grünen stets die Parole ausgegeben haben, „Krogmann verhindern“. Warum, das haben sie allerdings nicht verraten. Die Wähler haben den Grünen allerdings mit der eindeutigen Wahl Krogmanns signalisiert, mit wem sie Politik im Rat machen sollen.

Jürgen Krogmann wird zunächst sein Landtagsmandat niederlegen, bevor er das Amt des Oberbürgermeisters offiziell am 1. November antreten wird. Er ist für sieben Jahre gewählt, damit 2021 die Wahl des Oberbürgermeisters gemeinsam mit dem Rat der Stadt Oldenburg stattfinden kann.

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