
Dietmar Horn (Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen) mit Oldenburgs Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht in Berlin bei der Bekanntgabe der ausgewiesenen Klimaquartiere.
Foto: Benjamin Pritzkuleit
Oldenburg (pm/vs) Der Fliegerhorst ist jetzt auch in Berlin bekannt. Als eines von bundesweit 18 „Klimaquartieren in der Städtebauförderung“ im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen in Berlin ist das neue Wohnquartier im Norden der Stadt kürzlich ausgezeichnet worden. Oldenburgs Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht nahm die Plakette im Rahmen der Abschlussveranstaltung zu dem gleichnamigen Forschungsprojekt entgegen. Im Rahmen eines Ausstellungsrundgangs stellte sie die Maßnahmen zur Entwicklung des ehemaligen Fliegerhorstgeländes vor.
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„Klimaschutz und Klimaanpassung sind nicht als isolierte Themen zu betrachten, vielmehr müssen sie integrativ in die städtische Entwicklung eingebunden werden. Auf dem Fliegerhorst haben wir diesen Weg von Anfang an beschritten und ermöglichen damit möglichst nachhaltige und zukunftsweisende Quartiere. Die Auszeichnung als Klimaquartier ist eine tolle Anerkennung für dieses Engagement“, sagt die Stadtbaurätin.
Prägende Gebäude erhalten und umnutzen
Das Projekt Fliegerhorst zeigt, wie gezielte Klimaschutzmaßnahmen und eine anpassungsfähige Stadtplanung auf einem ehemaligen Militärgelände miteinander kombiniert werden können – mit dem Ziel, ein nachhaltiges, zukunftsfähiges Wohnumfeld zu schaffen. Gewürdigt wurde unter anderen die Nachnutzung von prägenden Bestandsgebäuden: Während die Planungen für das Offizierskasino und den Tower noch laufen, steht das Stabsgebäude kurz vor der Vergabe. Ein weiteres Gebäude wird aktuell durch die GSG Oldenburg Bau- und Wohngesellschaft umgebaut, um dringend benötigten Wohnraum für Studierende zu schaffen.
Mobilitätskonzept und Wassermanagement
Das Mobilitätskonzept Oldenburgs wurde ebenfalls hervorgehoben: Entwickelt wird ein autoarmes, fahrrad- und fußgängerfreundliches Quartier unter Einbindung von zentralen Quartiersgaragen und Mobilitätshubs, die etwa Ladepunkte für Elektroautos und Carsharing vorsehen. Bereits erfolgt ist die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr. Zur Klimaanpassung werden mehrere Regenrückhaltebecken angelegt, die unter anderem überschüssiges Wasser bei Starkregenereignissen aufnehmen können. Zudem wurde die Ofenerdieker Bäke freigelegt und wird mit dem umliegenden Bäkepark ein grünes Band durch die Quartiere bilden – als eine von verschiedenen geplanten Grünanlagen.
„Resiliente Stadtentwicklung – Klimaquartiere in der Städtebauförderung“
Zum Abschluss des Forschungsvorhabens „Klimaquartiere in der Städtebauförderung“ wurden 18 Kommunen mit Vorbildcharakter ausgezeichnet. In den Klimaquartieren werden beispielsweise Gebäude und Quartiere energetisch saniert, überbaute Flächen entsiegelt oder Baumaterialien recycelt. Über die Website der Städtebauförderung können Interessierte auf Steckbriefe zu den einzelnen Kommunen zugreifen, Vertiefungsthemen nachlesen und praxisnahe Anregungen für eigene Projekte gewinnen.
Ausführliche Informationen zur Entwicklung des Fliegerhorst-Geländes gibt es unter www.oldenburg/fliegerhorst.de.