
Die Internationalen Keramiktage Oldenburg finden am 4. und 5. August statt. 130 Keramiker und Designer aus zwölf Ländern zeigen ihre Arbeiten.
Foto: Werkschule
Oldenburg (vs) Die Internationalen Keramiktagen am 4. und 5. August auf dem Schlossplatz Oldenburg sind ein Anziehungspunkt für Keramiker und Besucher aus vielen Ländern der Welt. Neben den ausgewählten 130 Ausstellern aus zwölf Ländern, wissen auch die Besucher die besondere Qualität der ausgestellten Arbeiten zu schätzen. Vom Trinkgefäß bis zum hochpreisigen Kunstobjekt reicht die Bandbreite der hochwertigen Arbeiten.
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Beate Anneken, künstlerische Leiterin und Vorstand der Werkschule als Veranstalter, berichtet, dass mehr als ein Drittel der rund 60.000 Besucher von außerhalb kommen und auch mehr als 100 Kilometer Anfahrt in Kauf nehmen. Fünf Prozent davon reisen sogar aus dem Ausland an. Diese Zahlen belegen die überregionale Strahlkraft der Internationalen Keramiktage und machen sie somit auch zu einem Wirtschaftsfaktor für Oldenburg. Aus 310 Bewerbern hat eine fachkundige Jury die Keramikkünstler ausgewählt.
Das „aktuelle Schaffen der zeitgenössischen Keramik“ bilden die Keramiktage ab, so Beate Anneken, die betont, dass der Schwerpunkt auf Kunst und nicht auf Alltagskeramik liege. So gebe es auch nur zwei Märkte in Deutschland mit diesem hohen Anspruch an die „nicht alltäglich aussehenden“ Stücke. Oldenburg hält damit einen europäischen Spitzenplatz. Damit diese Qualität erhalten bleibt, werde nach den eingereichten Bewerbungsunterlagen und der Zusage auch stets der aufgebaute Stand vor Ort kontrolliert. „Nicht, dass da jemand nebenbei noch Schmuck verkauft“, so Beate Anneken. Damit sei dieser Markt ein Treffpunkt der internationalen Keramikszene, Sammler und Fachleute. Entsprechend hoch sei auch der Umsatz bei den Ausstellern und auch das habe sich in der Szene herumgesprochen.
Der Schwerpunkt bei den Keramiktagen auf dem Schlossplatz in Oldenburg liegt auf zeitgenössische Kunstobjekte und Einzelstücke. Hochwertige Keramik für den Alltagsgebrauch ist aber auch zu finden.
Foto: Werkschule
Ohne der Öffentlichkeit konkrete Zahlen zu nennen, weiß Beate Anneken, dass von 2016 auf 2017 eine Umsatzsteigerung von sieben Prozent vorlag und im Jahr davor sogar von zehn Prozent. Kein Wunder also, dass Prof. Dr. Rainer Stamm, Direktor des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte, schmunzelnd berichtet, dass die Geldautomaten am Schlossplatz am Ende der Keramiktage meist leer seien. „Ich höre an diesen Tagen die meisten ausländischen Stimmen in Oldenburg“, freut sich der Museumsleiter, der damit noch einmal die internationale Strahlkraft hervorhebt. Vertreter anderer Kunsthäuser und Museen mit keramischen Sammlungen kommen nach seinen Worten ebenfalls an diesen Tagen nach Oldenburg, um sich die Keramiken auf dem Markt anzuschauen und auch die Sammlung des Landesmuseums zu besuchen.
Sonderausstellung von Beatrijs van Rheeden im Schloss
Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte bietet mit dem Schloss wieder den Ort für zwei Sonderausstellungen. Aktuellste Werke der Marktaussteller geben unter dem Titel „brandnew – brandneu“ einen vielfältigen Einblick in die Gegenwartsbewegungen zeitgenössischer Keramik. Eine Jury und das Publikum bewerten diese Arbeiten für eine anschließende Preisvergabe in drei Kategorien. Beatrijs van Rheeden, letztjährige Siegerin des Preises der europäischen Fachzeitschrift „Neue Keramik“, stellt unter dem Titel „Die Schönheit der Struktur“ ihre eindrucksvollen Porzellan-Objekte aus. Für beide Ausstellung werden Führungen (Sonntag, 11 und 14 Uhr) angeboten.
Eine Sonderpräsentation der Gäste des Keramikerportraits (Freitag, 3. August, Werkschule, Rosenstraße) mit Ann van Hoey (Begien) und Keith Varne (Großbritannien) wird im Schlosssaal gezeigt. Dort gibt es am Sonntag um 15 Uhr das Künstlergespräch mit der Moderation von Martin McWilliam.
„Mohn für den Frieden“
Mit einer besonderen Aktion beteiligt sich auch die St. Lambertikirche mit Pastor Ralph Hennings an den Internationalen Keramiktagen. Am Eingang des Marktes am Schlossplatz bei der Kirche präsentiert das belgische Friedensprojekt „Klaprozen voor Freede vzw“ keramische Mohnblüten. Die Mohnblüten stehen als Symbol für das Gedenken an das Ende des ersten Weltkrieges vor 100 Jahren. Der Verkaufserlös wird unabhängigen Hilfsorganisationen gespendet.
Internationale Keramiktage Oldenburg:
Schlossplatz
Samstag, 4. August, 10 bis 18 Uhr
Sonntag, 5. August, 11 bis 18 Uhr
www.werkschule.de