
Christel Schwarz und Bürgermeisterin Christine Wolff legten am Mahnmal für Sinti und Roma Kränze nieder.
Foto: Volker Schulze
Oldenburg (vs) Am Mahnmal für Sinti und Roma am Friedhofsweg / Ecke Jägerstraße versammelten sich am 27. Januar, dem bundesweiten Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, rund 50 Menschen zu einer Gedenkminute mit anschließender Kranzniederlegung. Bürgermeisterin Christine Wolff und der Vorsitzende des Freundeskreises für Sinti und Roma in Oldenburg, Christel Schwarz, erinnerten in ihren Ansprachen an die 74 Mitglieder von Oldenburger Sinti-Familien, die auf dem Ziegelhofgelände verhaftet und abtransportiert wurden. Sie kamen alle ums Leben. Die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz jährt sich in diesem Jahr zum 77. Mal.
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„Das Gedenken darf keine Pause machen. Der Kranz, den wir hier am Mahnmal niederlegen, ist ein wertvolles Symbol. Es wird in den nächsten Wochen viele Oldenburgerinnen und Oldenburger an das Menschen verachtete Handeln der Täter während des Nationalsozialismus erinnern. Genauso wie an die unzähligen Opfer, die gequält oder ermordet wurden“, betonte Bürgermeisterin Christine Wolff.
Mit ebenso einfühlsamen Worten bedankte sich Christel Schwarz bei allen Anwesenden, die zur Kranzniederlegung und zum Gedenken zusammengekommen waren und drückte ihnen seine Hochachtung aus. Er sei froh darüber, dass er sich mit den betroffenen Familien nicht allein fühlen muss und das auch den Kindern und Enkelkindern zeigen könne. Christel Schwarz mahnte die politische Lage mit dem Wiederaufkommen des Ausländerhasses und des Antisemitismus an und erwähnte zugleich, dass es „Gott sei Dank nur ein kleiner Teil von Leuten und nicht die Mehrheit sei“.
Das Mahnmal zur Erinnerung an die in Oldenburg deportierten und anschließend ermordeten Sinti und Roma in Oldenburg wurde 1989 eingeweiht. Derzeit leben rund 300 Sinti in Oldenburg und Umgebung. Die meisten von ihnen haben bereits vor dem Krieg in der Region gelebt und sind nach dem Krieg hierher zurückgekehrt.