Dr. Marcus Kenzler ist MUSEALOG-Teilnehmer gewesen und heute Provenienzforscher am Landesmuseum für Kunst und Kultur in Oldenburg.
Foto: Katrin Zempel-Bley
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Oldenburg/zb – 1997 ist die Weiterbildung „MUSEALOG“ ins Leben gerufen worden. Was als fünfjährige Qualifizierungsmaßnahme geplant war, ist inzwischen zur bundesweit einmaligen Erfolgsgeschichte geworden. Der 20. Kurs ging soeben erfolgreich zu Ende.
407 Teilnehmer – die Bandbreite reicht vom Archäologen über den Volkskundler und Kunsthistoriker bis hin zum Sozialwissenschaftler – haben den acht Monate dauernden Kurs, der auf praktische Museumsarbeit vorbereitet und von der Agentur für Arbeit unterstützt wird, bislang absolviert und über 70 Prozent von ihnen einen Arbeitsplatz gefunden. Die Mehrheit in deutschen Museen.
Dirk Heiser, Leiter des Weiterbildungsprojekts, zog jetzt eine positive Bilanz. „Wir haben bei jedem Durchgang rund 20 Plätze und etwa 100 Bewerber aus ganz Deutschland“, berichtet er und ist stolz auf die hohe Vermittlungsquote. In dem Projekt wechseln sich Theorie und Praxis ab. Jeder Teilnehmer ist einem Museum zugeordnet, in dem sie mit einer Aufgabe betraut werden, die sie eigenverantwortlich bewerkstelligen. Mit dabei sind zehn Museen. Darunter auch das Museum Nordenham, das Schlossmuseum Jever, das Stadtmuseum Oldenburg, das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg oder das Deutsche Sielhafenmuseum Carolinensiel.
„Ohne das enorme Engagement der Museen ginge es nicht“, stellt Heisig klar. „Die praxisnahe Arbeit bereitet die Teilnehmer optimal auf die aktuellen Anforderungen im Berufsalltag an Museen und Kultureinrichtungen vor“, sagt er weiter. Stefan Meyer ist ein MUSEALOG-Absolvent und bezeichnet die Weiterbildung als riesige Chance. „Hier bin ich erst auf die Idee gekommen, aus meinen Plattdeutschkenntnissen beruflich etwas zu machen“, verrät er.
„Für mich ist es danach nur bergauf gegangen“, erzählt der Plattdeutsch-Experte. „Museumsmanagement, Inventarisieren oder der Umgang mit Archivalien standen zum Beispiel auf unserem Lehrplan. Alles Dinge, die ich regelmäßig benötige. Hinzu kamen die vielen Fachleute, die bei MUSEALOG Vorträge und Seminare gehalten haben und die Kollegen, so dass ich heute über ein großes Netzwerk verfüge“, berichtet der wissenschaftliche Mitarbeiter für Niederdeutsch und Saterfriesisch bei der Oldenburgischen Landschaft.
Dr. Marcus Kenzler hatte schon vor der Weiterbildung seinen speziellen Spürsinn entdeckt und ist heute Provenienzforscher im Oldenburger Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, wo er sich der Herkunftsgeschichten von Kunstwerken und Kulturgütern widmet. „Hier arbeitete ich auch während der Weiterbildung und machte praktische Bekanntschaft mit Provenienzforschung und merkte schnell, dass es das optimale Betätigungsfeld für mich ist“, erzählt er. Er hebt vor allem die museumsrelevanten und -spezifischen Thematiken hervor, die bei MUSEALOG behandelt wurden, die im Studium kaum vorkamen.“
Der nächste Kurs beginnt am 1. Oktober und ist belegt. Für den Kurs im nächsten Jahr nimmt Dirk Heisig jetzt schon Bewerbungen unter dirk-heisig@musealog.de entgegen.