Unerlaubte Pflanzenschutzmittel wurden in Öko-Hühnerfutter nachgewiesen.
Foto: Tim Reckmann/pixelio.de
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Niedersachsen (am/pm) – Bio-Hühnerfutter – hochbelastet durch Pflanzenschutzmittel – wurde nach Mecklenburg-Vorpommern auch in Niedersachsen gefunden (die OOZ berichtete). Jetzt wurden weitere Proben aus den Landkreisen Emsland, Ammerland und der Grafschaft Bentheim positiv getestet.
Wie das niedersächsische Landwirtschaftsministerium mitteilt, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das gefährliche Hühnerfutter in 18 Öko-Legehennenbetriebe in Niedersachsen verfüttert worden. Das hätten Ergebnis des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) ergeben. Proben aus 17 Betrieben wurden das Beizmittel Thiomethoxam und das Fungizid Metalaxyl aufweisen. Es wurde angeordnet, dass diese Betriebe in den kommenden mindestens sechs Wochen keine Bio-Eier mehr vermarkten dürfen.
„Wir haben es hier offenbar mit einem groben Verstoß gegen die Öko-Verordnung zu tun“, so Landwirtschaftsminister Christian Meyer. Weil in der ökologischen Tierhaltung nur unbelastetes Bio-Futter eingesetzt werden darf, dürfen die Eier nicht als Öko-Ware vermarktet werden. Wie schon im ersten Fall müssen jetzt die anderen 18 Betriebe ihre Abnehmer auffordern, die noch im Handel verfügbaren Eier nicht mehr als Bio-Eier zu verkaufen.
Zurzeit werden zudem die Eier der betroffenen Betriebe auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Derzeit geht das Ministerium davon aus, dass beim Verzehr dieser Eier keine Gesundheitsgefährdung besteht.
Ursache der Kontamination ist allem Anschein nach belasteter Sonnenblumenpresskuchen, der als Bio-Produkt aus der Ukraine importiert und in mehreren Ländern weiterverarbeitet wurde. Der als Abfallprodukt bei der Ölpressung anfallende Presskuchen ist ein eiweißreicher Bestandteil insbesondere bei Alleinfutter in der Bio-Geflügelhaltung.