Wirtschaft

Konjunkturhoch verleiht dem Handwerk Rückenwind

Das Konjunkturhoch hat das Handwerk im Oldenburger Land zur Freude von Manfred Kurmann, Präsident der HWK Oldenburg fest im Griff.

Nicht nur die Zange gehört heute zur Grundausstattung eines Monteurs sondern auch das Tablet, wie Markus Hudalla (vorne) in Gegenwart von Manfred Kurmann, Klaus Hurling und Heiko Henke (von links) demonstriert.
Foto: Katrin Zempel-Bley

Oldenburg (zb) Das Konjunkturhoch hat das Handwerk im Oldenburger Land zur Freude von Manfred Kurmann, Präsident der Handwerkskammer Oldenburg (HWK) fest im Griff. Heute berichtete er über die Ergebnisse der jüngsten Frühjahrsumfrage und fasste das Ergebnis so zusammen: „Lage und Ausblick gut bis sehr gut.“

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Demnach haben 88 Prozent der Betriebe ihre Lage als gut oder befriedigend bezeichnet. Im Vorjahr waren es 83 Prozent. Der Anteil der Handwerker, die ihre Lage eher als schlecht einstufen, lag bei zwölf Prozent. „Der Winter war ein Konjunktursommer“, erklärte Manfred Kurmann. Außerdem veranlassen die Niedrigzinsen viele Menschen dazu, Handwerker aller Art zu bestellen beziehungsweise um Dienstleistungen aller Art in Anspruch zu nehmen. Selbst im Kfz-Gewerbe geht es wieder spürbar aufwärts. „Das Handwerk erlebt Rückenwind, der nachhaltig zu sein scheint.“

Denn die Handwerksbetriebe im Oldenburger Land blicken auch optimistisch in die Zukunft. Für manch einen Betrieb wird sogar die extrem gute Auftragsliste zum Problem, weil sie nicht schnell genug abgearbeitet werden kann. „Wir könnten noch viel besser dastehen, wenn wir mehr Fachkräfte zur Verfügung hätten“, machte HWK-Hauptgeschäftsführer Heiko Henke klar und spricht von Vollbeschäftigung im Handwerk. „Auch Auszubildende sind mittlerweile Mangelware und Flüchtlinge stehen leider noch nicht zur Verfügung.“

„Bei der Umfrage legte der Geschäftsklimaindex im Vorjahresvergleich um zwei Zähler zu und erreichte mit 58 Punkten den zweithöchsten Wert seit zehn Jahren. 2011 lag er bei 60 Punkten“, berichtete Klaus Hurling, HWK-Betriebsberater. Sollte die Entwicklung sich so fortsetzen, könnte das Spitzenergebnis demnächst wieder erreicht werden, sagen die HWK-Vertreter. Allerdings appellierte Heiko Henke an die Politik, „mittelstandsfreundlicher zu werden und der überbordenden Bürokratie ein Ende zu bereiten.“

Zudem stehe das Handwerk wegen des demografischen Wandels und der Digitalisierung vor großen Herausforderungen. Dabei müsse die Politik helfen. Unter anderem forderte er schnellere Datenautobahnen, auf die das Handwerk zwingend angewiesen sei. Das bestätigte auch Markus Hudalla, Geschäftsführer der Rudolf Hudalle GmbH in Oldenburg, der seinen Betrieb zwar digitalisiert hat, sich jedoch eine andere Datengeschwindigkeit wünscht sowie eine stark am Handwerk orientierte Soft- und Hardware, die viel mehr Optimierungsprozesse ermöglicht als gegenwärtig, damit die Abläufe noch schlanker und transparenter werden. „Das Handwerk steht bereit. Industrie und Handel sind jetzt am Zug“, stellte er klar.

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