Politik

Fortbildung: „Wehret den Anfängen!“

Eine IBIS-Fortbildung für Lehrkräfte und Pädagogen gibt Impulse gegen rechtes Gedankengut bei Jugendlichen.

Eine IBIS-Fortbildung für Lehrkräfte und Pädagogen gibt Impulse gegen rechtes Gedankengut bei Jugendlichen.
Foto: Anja Michaeli

Oldenburg (am/pm) Menschen, die beruflich mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zusammenarbeiten, werden nicht selten mit rechten Sprüchen und Erscheinungsformen konfrontiert. Um Lehr- und pädagogische Fachkräfte in ihrem Umgang mit den Jugendlichen zu stärken und deren Einstieg in rechtsextreme Strukturen zu verhindern, wird vom 24. bis 26. November, jeweils 9 bis 18 Uhr, bei der Interkulturellen Arbeitsstelle (IBIS), Klävemannstraße 16, eine kostenlose Fortbildung angeboten.

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Die Fortbildung unter dem Motto „Wehret den Anfängen!“ ist ein Training, das Pädagogen und Lehrkräfte dabei unterstützen soll, Jugendliche zu einer Veränderung der eigenen Haltung zu ermutigen. Durch dieses Training werden sie dazu in die Lage versetzt, aufmerksam und schon sehr früh mit sogenannten „Kurzinterventionen“ Impulse gegen rechtes Gedankengut zu setzen. Im Anschluss erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat.

Das Training wird von Stefan Saß (Landespräventionsrat Niedersachsen, Aussteigerhilfe Rechts) und Dr. Christian Pfeil (Universität Oldenburg, Arbeitsstelle Rassismus, Fundamentalismus und Gewalt (ARFG)) durchgeführt. Veranstalter ist das „Regionalbüro Nord / West der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus für Demokratie“ vom Verein IBIS in Kooperation mit der Oldenburger Koordinierungsstelle gegen Rechts und dem Landespräventionsrat. Gefördert wird die Veranstaltung durch das Bundesprogramm „Demokratie Leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“.

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4 Kommentare

  1. W. Lorenzen-Pranger
    26. Oktober 2017 um 10.31 — Antworten

    Gegen Rechtsextremismus helfen nur Fakten und politisches Wissen. Seit Beginn der Bundesrepublik haben alte Nazis in Wirtschaft, Gerichtsbarkeit, Lehre und Politik eine große Rolle gespielt. Wenn Hans Martin Schleyer (https://de.wikipedia.org/wiki/Hanns_Martin_Schleyer) in der BRD eine solche Karriere hinlegen konnte, dann war das wohl nur möglich, weil die alten Seilschaften wunderbar funktionierten. Wie anders auch wäre es möglich gewesen, daß Kurt Georg Kiesinger jemals Kanzler werden konnte – oder ein Hans Filbinger (https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Filbinger) eine Parteikarriere hinlegte und Ministerpräsident eines Bundeslandes wurde, in dem man bis heute sogar Grüne locker mal umdrehen kann. Noch schlimmer, wenn dann in der nächsten Generation ein Günther Oettinger (https://de.wikipedia.org/wiki/Günther_Oettinger) in der Grabrede für Filbinger versucht, aus einem eingefleischten Nazi einen Widerstandskämpfer zu drechseln. Alles nur Einzelbeispiele – und das menschenverachtende Gedankengut erlebt gerade eine Renaissance, vor allem in der Provinz. (Fahren sie mal nach Cloppenburg z.B.)
    Die Unionsparteien haben mit ihrer dümmlichen Doppelmoral und der Verweigerung der Aufarbeitung der eigenen Geschichte so etwas wie NPD und AfD ganz sicher erst möglich gemacht.
    Bleibt also zu hoffen, daß die Fakten in der angekündigten Veranstaltung ALLE auf den Tisch kommen – sonst kann man sich das Ganze gleich sparen.

    • W. Lorenzen-Pranger
      26. Oktober 2017 um 20.13 — Antworten

      Kleiner Nachtrag: Erinnert sich noch jemand an Roland Kochs „Kinder statt Inder“ Wahlkampf? Ist auch noch nicht so lange her. Er hat damit der Verharmlosung des Alltagsrassismus sehr geholfen und wurde so auch ein „würdiger“ Helfer der Ultra-Rechten.

  2. Manfred Murdfield
    27. Oktober 2017 um 14.27 — Antworten

    Adenauer soll ja gesagt haben: wir können das alte Wasser nicht weg kippen, solange wir kein neues haben. Verwaltungen aller Ebenen hatten mit dem zu arbeiten (und neues heranzuzüchten), was eben da war. Nicht nur die Exponenten, sondern die gemeine Masse (die z.B. das Hakenkreuz heimlich unterm Kopfkissen liegen haben) machen auf Dauer den Geist, das erleben wir ja heute am globalen Rechtsruck. Solange der Mensch als soziales Untier nur Arbeitskreise bilden kann, stirbt allenfalls die Hoffnung zuletzt.

    • W. Lorenzen-Pranger
      27. Oktober 2017 um 19.18 — Antworten

      Sie haben recht. Verhängnisvoll ist heute allerdings die Mischung aus angelernten „alten Kameraden“ wie Oettinger und anderen bis hin zu Typen wie Jens Spahn und den neuen Rechten, die aus einer verhängnisvollen Mischung aus Zukunftsangst, die ja nicht ein mal so ganz unbegründet ist (Trinkwasservergiftung, Insektensterben usw,) , und fehlender Allgemeinbildung besteht. Da hilft auch nicht, daß so mancher „Akademiker“, gar als „Dr.“ oder „Professor“ daher kommt – – – und in Wahrheit gleichzeitig dumm wie Brot ist. In den 60-ern und 70-ern nannte man solche Leute sehr zu recht „Fachidioten“.

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