Stadtteilzentren: Osternburger legen vor
Oldenburg (am) Mit rund 60 interessierten Osternburgern startete gestern eine weitere Maßnahme des Stadtentwicklungsprogramms step2025. Sie trafen sich im Baumhaus-Café Herz mit den Stadtplanern der Stadt Oldenburg, um sich mit ihren Ideen und Vorschlägen an der Zukunft des Stadtteilzentrums Osternburg zu beteiligen. Insgesamt werden in den kommenden vier Jahren 15 Stadtteilzentren unter die Lupe der Bürgerinnen und Bürger genommen.
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Der erste Stadtteilworkshop am gestrigen Abend wurde von Oberbürgermeister Jürgen Krogmann eröffnet. Er zeigte sich nicht verwundert, dass statt der 40 angemeldeten Bürgerinnen und Bürger zirka 60 an der Veranstaltung teilnahmen, denn die Osternburger seien bekannt für ihr Engagement. Durch seine Geschichte und Struktur sei es ein besonders interessanter Stadtteil. Gekommen waren Politiker, Geschäftsleute, Vertreter des Runden Tisches Osternburg und Bürger, die wissen wollten, was mit ihrem Stadtteil passieren soll und eigene Vorschläge mitbrachten.
Der Stadtplaner Eike Schnitker stellte den Stadtteil vor. Osternburg liegt zirka 800 Meter vom Schlossplatz entfernt, im Kern der Osternburger Markt. Drumherum befinden sich Schulen, Kindertagesstätten, weitere soziale Einrichtungen, Geschäfte, Gastronomie und Betriebe der Gesundheitsversorgung. Probleme seien unter anderem Vorgärten, die als Stellplätze dienen und besondere Hausfassaden, die als solches nicht mehr erkennbar seien. Es ist ein „junger“ Stadtteil, 21- bis 44-Jährige sind hier überdurchschnittlich vertreten. 89 Prozent der Haushalte haben keine Kinder (laut Statistik, die zum Beispiel auch 18-Jährige, die noch bei ihren Eltern leben, mitzählt). Die Hälfte aller Wohneinheiten sind Ein- bis Dreizimmerwohnungen (im Gegensatz zu anderen Stadtteilen, in denen Vier- bis Sechszimmerwohnungen üblich sind).
In drei Gruppen wurde rund eine Stunde lang diskutiert. Der Osternburger Markt stand im Mittelpunkt der Überlegungen. Die Bürger wünschen sich mehr Aufenthaltsqualität, zum Beispiel durch eine offene Marktfläche. „Der Markt ist mehr Park- als Marktplatz“, sagte einer der Teilnehmer, der zwischen den beiden Marktflächen eine 30-Stundenkilometer-Zone auf der Bremer Straße fordert. Die Ampel solle abgebaut werden, ein Zebrastreifen könne für mehr Rücksicht unter den Verkehrsteilnehmern führen. Eine Teilnehmerin wünscht sich einen besseren Gehweg, damit sie ihn auch mit Rollator gut nutzen kann. Zudem wurde eine stärke Frequenz öffentlicher Verkehrsmittel angesprochen. Zahlreiche Teilnehmer sprachen sich für mehr Grün in ihrem Stadtteilzentrum aus.
In den Stadtteilworkshops, die in insgesamt drei bis vier Jahren stattfinden sollen, werden die Vorstellungen der Bürgerinnen und Bürger gesammelt. Dabei geht es nicht nur um eine tragfähige Versorgungsstruktur, sondern auch um die Schaffung von kommunikativen und sozialen Angeboten, aber auch um eine Erhöhung der Aufenthaltsqualitäten. Anschließend gehen die Vorschläge in Rahmenpläne ein, die der Politik vorgestellt werden und im letzten Schritt vom Stadtrat entschieden werden.
Weitere Informationen gibt es unter www.oldenburg.de/stadtteilzentren.
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