Innenstadt

Stadtgärten: „Flower Power“ in Oldenburgs Fußgängerzone

Die Oldenburger Stadtgärten stehen unter dem Motto Flower Power und wurde durch das 50-jährige Jubiläum der Fußgängerzone inspiriert.

In der Haarenstraße fand heute eine Pflanzaktion mit Kinder aus dem Hort der Wallschule für den dortigen Stadtgarten statt.
Foto: CMO

Oldenburg (zb) Die Stadtgärten in Oldenburgs Innenstadt werden am kommenden Samstag, 6. Mai, offiziell eröffnet. Die 13. Auflage steht unter dem Motto „Flower Power“ und wurde durch das 50-jährige Jubiläum der Fußgängerzone inspiriert. Vom Mini-Woodstock über die klassische Prilblume bis hin zur gepflanzten Umsetzung eines Plattencovers ist alles im Angebot.

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Sebo Kramer, stellvertretender Vorsitzender des City Management Oldenburg (CMO), sprach von einem „Erfolgsprojekt mit hoher Anziehungskraft. Sowohl Oldenburger als auch viele Menschen aus dem Umland interessieren sich für die Stadtgärten. Die Innenstadtbesucher gucken sich die Gärten gezielt an, denn manch ein Garten wird anschließend verkauft beziehungsweise muss nachgebaut werden“, weiß er von den Landschaftsgestaltern und Gartenbauer, die an dem aufwendigen Projekt beteiligt sind.

Dass die Resonanz groß ist, bestätigt auch CMO-Geschäftsstellenleiterin Friederike Töbelmann, die viele Anfragen von Besuchern aber auch von anderen Kommunen erhält, die die Idee der Stadtgärten gerne übernehmen wollen. „Die Gärten sind Schaufenster“, weiß Kramer und genau die brauche Oldenburg, denn die Fußgängerzone müsse bespielt werden, um weiterhin so attraktiv zu sein wie gegenwärtig.

Stadt und CMO ziehen hier seit 13 Jahren an einem Strang und bringen gemeinsam mit Landschaftsbauern, Gärtnern, den Gemeinnützigen Werkstätten und der VHS-Jugendwerkstatt Flower-Power-Gefühl in die Fußgängerzone. Bis zum 6. August werden in der Innenstadt sieben und jeweils einer im Botanischen Garten sowie bei Möbel Buss zu sehen sein. Sie möchten jene Leichtigkeit und Lebensfreude vermitteln, die mit der Hippie-Ära einherging.

So wurden in einigen Gärten Kult-Symbole verbaut und schlagen damit den Bogen zum Jahr 1967, als die bundesweit erste zusammenhängende Fußgängerzone entstand. In der Heiligengeiststraße mitten im Halteverbot scheint ein vergessener amerikanischer Straßenkreuzer schon seit 50 Jahren zu parken. Mit viel Liebe zum Detail haben ihn Teilnehmer der VHS-Jugendwerkstatt aus Holz nachgebaut und die Motorhaube mit Sommerblumen bepflanzt. Ein Traum aus den 1960er Jahren mit Sitzbank und Becherhaltern und einem weiten Blick in die Fußgängerzone, der hoffentlich nicht abgeschleppt wird.

Woodstock-Feeling können die Besucher am Brunseck genießen, im Nikolaiviertel ist es zeitlos grün, in der Haarenstraße sind Hochbeete zu bewundern und im Abraham heißt es „On the Road“. Ein bunt bepflanzter Käfer erinnert an die 1960er Jahre mit seiner bis heute unvergesslichen Musik. Neben den Gärten gibt es ein Begleitprogramm. Höhepunkt dürfte der erste Oldenburger Gartenmarkt am 10. Juni auf dem Julius-Mosen-Platz und in der Haarenstraße sein.

Die neu gezüchtete Rose wird am 10. Juni auf den Namen Summer of Love getauft und ist auf dem Gartenmarkt (Julius-Mosen-Platz und in der Haarenstraße) erhältlich.

Die neu gezüchtete Rose wird am 10. Juni auf den Namen „Summer of Love“ getauft und ist auf dem Gartenmarkt (Julius-Mosen-Platz und in der Haarenstraße) erhältlich.
Foto: „Kordes Rosen“

An diesem Tag findet eine Rosentaufe statt. Die dort ansässigen Kaufleute haben einen Züchter mit der Züchtung einer farbenprächtigen Rose beauftragt, die auf den Namen „Summer of Love“ getauft wird und an diesem Tag erstmals und exklusiv auf dem Gartenmarkt erhältlich ist. Neben Rosen zeigen Oldenburger Gärtner und Floristen eine große Auswahl an moderner Floristik, Blumen und Pflanzen.

Plan der Oldenburger Stadtgärten in der Innenstadt.

Plan der Gärten.
Grafik: CMO

Das vollständige Programm sowie die Standorte der Stadtgärten ist unter www.cmo-online.de zu finden.

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    8. Mai 2017 um 11.18 — Antworten

    Im „Summer of love“ gabs viele sehr kreative Ereignisse, die fast immer ganz spontan entstanden. Etliche auch mit sehr kritischem Charakter – das muß man halt als Wenig-Denker dann aushalten. Daraus folgte im Wesentlichen bis in die 80-er ganz viel Straßenkunst, freie Theatergruppen usw. Viel ist davon leider nicht geblieben, denn, wie in Oldenburg auch, wurde all das konsequent toteglementiert. Wenn jetzt der Rückgang des Geschäftslebens in den Stadtzentren beklagt wird, gleichzeitig aber, wie bei einer Veranstaltung in den Räumen der NWZ, der Besuch der Innenstadt als „Event“ gefordert wird, dann sollte man genau diese Lebendigkeit, statt sie ordnungsamtlich zu behindern, mal wieder fördern. Da nutzen ain paar mühselig zusammengesuchte Acts für ein Jubiläum nicht wirklich. Die Gartenstücke sind ja schon ein schöner Anfang – man sollte aber weiter beleben. Vielleicht mit einer Einladung, doch bei gutem Wetter irgendwo in der Fußgängerzone gemeinschaftlich als junge Künstler ein paar Bilder auszustellen, wie in Göttingen 1969 (daraus erwuchs immerhin der damals sehr erfolgreiche „Göttinger Kunstmarkt“!) , mal auf eine Spontanktion vorbei zu kommen, ohne finanzielle Interessen – oder „auf Hut“?
    Da finden sich doch Möglichkeiten – oder? Und wenn keiner nervt („die BIlder hier wollen sie doch verkaufen, kann ich mal ihr Reisegewerbekarte sehen und ihre Standgenehmigung“ – und das dann wegen vielleicht 8,50,- „Einnahmen“) machts doch auch wieder Spaß. Die Schmidt-Theater in Hamburg z.B. gäbs nicht ohne die Straße und ohne Auftrittsmögichkeiten wie das „Alhambra“ in OL, auch den „Tiger-Palast“ in Frankfurt nicht. Nicht mal der „Roncalli“ wäre ohne die Einflüsse von der Straße (Pic und Pello) zu dem geworden, was er ist.
    So überläßt man die Stadt ein paar „professionellen“ und nervenden Bettlern. Das ist dann KEINE Einladung mehr, das ist das Gegenteil – aber ordnungsamtlich geduldet. Straßenmusik, und wenn sie noch so gut ist, muß man natürlich im Gegensatz dazu strengstens kontrollieren und drangsalieren…

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