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Wadephul stärkt Merz nach Israel-Kritik den Rücken

via dts Nachrichtenagentur

Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nach dessen Kritik am israelischen Vorgehen im Gazastreifen den Rücken gestärkt.

Man erlebe seit einiger Zeit, dass Israel bezüglich des Gazastreifens eine „doppelte Strategie“ betreibe, „die wir für falsch halten“, sagte Wadephul am Dienstag bei der Republica in Berlin. „Nämlich einerseits eine Nichtversorgung mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und so weiter und zweitens eine sehr starke Intensivierung der Gefechtshandlungen, auch mit dem Ziel, offensichtlich die Bevölkerung immer mehr in den Süden hineinzutreiben.“

„Das habe ich von Anfang an auch in Jerusalem übrigens gesagt, dass diese Politik keine deutsche Unterstützung erfahren kann“, so Wadephul. Und da sie fortgesetzt und nicht entscheidend gelindert werde, „wird unsere Kritik deutlicher“.

Der Außenminister forderte Israel auf, mit Blick auf Hilfslieferungen Überbrückungshilfen zu ermöglichen, inklusive einer Rückkehr in das alte Verteilsystem der Vereinten Nationen und anderer Hilfsorganisationen. Man erwarte „einen wirklichen Wechsel in der Versorgungspolitik“, sagte der Minister.

Merz hatte am Vortag gesagt, dass er nicht mehr verstehe, mit welchem Ziel die israelische Armee jetzt im Gazastreifen agiere. „Die Zivilbevölkerung derart in Mitleidenschaft zu nehmen, wie das in den letzten Tagen immer mehr der Fall gewesen ist, lässt sich nicht mehr mit einem Kampf gegen den Terrorismus der Hamas begründen“, so der Kanzler.

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dts Nachrichtenagentur

Foto: via dts Nachrichtenagentur

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1 Kommentar

  1. W. Lorenzen-Pranger
    27. Mai 2025 um 16.00 — Antworten

    Die mehr als lächerliche Zurückhaltung der deutschen Regierung gegenüber Israel wird sich noch rächen. Schon sehen uns andere Staaten als Mittäter an der Vertreibung, nein mehr Ausrottung, der Palestinenser durch Krieg und Siedlungspolitik an. Auch wenn in bestimmten Kreisen immer noch die Mitschuld, zumindest im Geiste, im Denken drückt, die Alt-Nazis sind endlich Geschichte. Der Kanzler ist jünger als ich – und ich bin schon Nachkriegsgeneration, es gibt keinen Grund mehr sich persönlich schuldig zu fühlen – es sei denn, man fühlt sich dem alten Denken verhaftet statt dem Fortschritt und der Zukunft verpflichtet zu sein. Das alte Denken aber will man, so hat es den Eindruck, in den Unionsparteien behalten. Jedenfalls die Menschenverachtung trägt man dort ja immer noch ganz offen vor sich her, egal ob „Covid-Krise“ oder, ganz klein kariert, Arbeitsmarkt.

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