Verdi: Dritte Verhandlungsrunde mit Privatversicherern gescheitert
Auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen im privaten Versicherungsgewerbe ist in der Nacht zum Samstag ergebnislos zu Ende gegangen. Ein neuer Verhandlungstermin stehe noch nicht fest, man werde den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen und zu weiteren Warnstreiks aufrufen, teilte die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) am späten Samstagnachmittag mit.
Verdi brach die Gespräche ab, weil die Arbeitgeber – vertreten vom Arbeitgeberverband der Versicherungsunternehmen in Deutschland e. V. (AGV) – ein zwar geringfügig verbessertes, aber nach wie vor unzureichendes Angebot vorgelegt hätten, wie es hieß.
„In einer wirtschaftlich starken Branche mit Rekordgewinnen und steigenden Dividenden ist den Beschäftigten, die für diese Erfolge sorgen, erneut ein absolut inakzeptables Angebot präsentiert worden“, sagte Verdi-Verhandlungsführerein Martina Grundler.
Die Gewerkschaft hatte zwölf Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten gefordert sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro. Die Versicherungsunternehmen boten lediglich eine Tariferhöhung zum August 2025 von 4,8 Prozent und weitere 3,3 Prozent ab September 2026 an, bei einer Laufzeit von 28 Monaten.
„Damit werden die Inflationsverluste der vergangenen Jahre für die Beschäftigten fast komplett ignoriert“, sagte Grundler. Nach den Vorstellungen der Arbeitgeberseite blieben die Realeinkommen sogar noch unter dem Niveau von 2020: „Es kann nicht sein, dass eine Branche regelrecht floriert – und die Beschäftigten an diesem Erfolg kaum beteiligt werden“, so die Gewerkschafterin.
Bereits am Freitag, zu Beginn der Verhandlungen, hatten rund 700 Streikende ihre Forderungen vor dem Verhandlungsort in Düsseldorf zum Ausdruck gebracht. Seit der vorigen Tarifrunde beteiligten sich bundesweit mehr als 7.000 Beschäftigte an Streiks.
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dts Nachrichtenagentur
Foto: via dts Nachrichtenagentur
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