Thierse übt harte Kritik an SPD nach Wahlschlappe

Der SPD-Politiker und frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat angesichts der Wahlschlappe seiner Partei von einer „furchtbaren Niederlage“ gesprochen.
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Diese sei „bitter, bitter“. Es sei nun viel Selbstkritik notwendig, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagsausgabe). Sowohl oben als auch unten in der Partei müsse man sich mit den Fehlern auseinandersetzen, auch die Jusos sollten das.
Der SPD-Politiker kritisierte auch die inhaltliche Ausrichtung seiner Partei. „Die SPD hat sich in der Ampelkoalition mit allem möglichen befasst, Selbstbestimmungsgesetz, Cannabis-Legalisierung, Heizungsgesetz. Themen, die nicht in der Mitte der Gesellschaft liegen“, sagte Thierse. Die SPD müsse zurückkehren zu den Fragen von Arbeit, Einkommen, wirtschaftlicher Zukunft und Zukunft des Sozialstaates. „Diversität, Identität, Gender et cetera sind Nebenfragen, die nicht dasselbe Gewicht haben dürfen.“
Was eine mögliche Regierungsbeteiligung angehe, sagte Thierse, die SPD müsse nun regieren. „Sie muss fähig sein zum Kompromiss, und gleichzeitig ihr Profil schärfen. Das ist eine ziemlich schwierige Aufgabe.“ Auf den Parteivorsitzenden Lars Klingbeil, der auch Fraktionsvorsitzender werden will, komme eine „fast mörderische Aufgabe“ zu, um die ihn Thierse nicht beneide.
dts Nachrichtenagentur
Foto: SPD-Wahlnachlese am 24.02.2025, via dts Nachrichtenagentur
2 Kommentare
Bei allem Respekt für Herrn Thierse. Hier irrt er. Das Gebäudeenergiegesetz, das oft fälschlich als Heizungsgesetz bezeichnet wird, betrifft einen sehr großen Teil der Gesellschaft. Es stellt energetische Anforderungen an Gebäude und betrifft daher sehr wohl die Mitte der Gesellschaft und die Zukunft der Gesellschaft. Ohne solche Anforderungen können die Klimaschutzziele nicht erreicht werden. Dies kann man nur dann als Randthema bezeichnen, wenn man, wie die afd, den menschlichen Einfluss auf das Klima leugnet.
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