Gewerkschaften beharren auf Rechtsanspruch auf Homeoffice

Berlin (dts Nachrichtenagentur) – In der Diskussion um Arbeit im Homeoffice beharren die Gewerkschaften trotz scharfer Kritik der Arbeitgeber auf einem Rechtsanspruch der Beschäftigten. „Es ist doch völlig klar, dass einige Berufe sich nicht fürs Homeoffice eignen. Die Pflege muss am Menschen erbracht werden, und auch auf dem Bau wird man nicht zu Hause arbeiten können“, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
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Dennoch könne es nicht ausschließlich ins Ermessen der Arbeitgeber gestellt sein, ob Beschäftigte ihre Ansprüche auf mehr Zeitsouveränität erfüllen können. Daher halte er einen Rechtsanspruch auf Homeoffice für richtig. Das mobile Arbeiten hat nach den Worten von Hoffmann in einer Geschwindigkeit zugenommen, die vor der Corona-Pandemie nicht vorstellbar gewesen sei. „Hier sehen wir Chancen: mehr Vereinbarkeit von Familie und Beruf und mehr Zeitsouveränität. Mobiles Arbeiten braucht aber auch verlässliche Rahmenbedingungen, die vor Entgrenzung der Arbeit und Überlastung der Beschäftigten schützen.“ Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hatte dagegen unlängst deutlich gemacht, dass es „blanker Unsinn“ sei, wenn das Arbeitsministerium per Gesetz ein Recht auf Homeoffice schaffen wolle. Ein Arbeitgeber müsse sein Unternehmen so organisieren können, wie es dem ganzen Betrieb mit seinen verzahnten Abläufen diene – „und nicht ausschließlich, wie es dem einzelnen Mitarbeiter dient“.
Foto: Computer-Nutzerin, über dts Nachrichtenagentur
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